Adventskalender 2022

    Viertes Adventstürchen

    Am Abend noch vor dem Schlafen gehen, stellten sie das gefüllte Körbchen mit den Reisig vor die Wichteltür. Papa Silas hatte die ideale Idee die übrigen Zweige zu Bündeln. Gemeinsam legten sie die Zweige überein einander und banden sie zusammen. Danach fanden die kleinen Reisigbündel ebenfalls Platz neben der Wichteltür. „Nun brauchen unsere Wichtel nicht mehr frieren“ sprach Ravi voller stolz, so viel Reisig mit gesammelt zu haben.

     

    Danach klopfte Ravi vorsichtig an die Wichteltür uns sagte: „Gute Nacht Kalle und Niko, wir haben euer Körbchen gefüllt, damit ihr es schön warm habt.“ Dann huschte er flink ins Bad um seine Zähne gründlich zu putzen. Auf die Zahnteufel hatte er keine Lust, die wusste er mit seiner Zahnbürste zu vertreiben. Das hatte ihn Mama Bella und sein Bruder Aron beigebracht. Danach hopste er vergnügt in sein Bett und ward alsbald im Land der Träume. Ob er von dem zweiten Adventslicht träumt? Wer weis das schon. Jedenfalls schlief er tief und fest. Nur ab und an drehte er sich im Schlaf. Sein Bruder Aron bewegte sich kaum im Schlaf, in diese Nacht. Er wachte so auf, wie er am Abend zuvor sich gebettet hatte.

    Die Sonne schien schon ins Fenster hinein und die ersten Türchen am Adventskalender standen weit geöffnet. So wie die leuchtenden Kinderaugen als sie durch ihr Kinderzimmer fröhlich sprangen. Mama Bella öffnete die Tür und bat die Kinder etwas leiser zu sein. Sonst weckt ihr ja Kalle und Niko auf die schlafen sicherlich.

    Bevor Mama Bella es ausgesprochen hatte, drückten sich die Kinder an ihr leise vorbei um nach den Wichteln zu sehen. Dort war der Korb leer und die Bündel haben einen anderen Platz bekommen. Im Korb war eine kleine Überraschung für die Kinder, zwei Mini Schokoladenweihnachtsmänner und ein Brief von den Wichtel.

    Ravi nahm den Brief und wickelte ihn behutsam auseinander und schaute ihn sich an. Ehe er diesen seinen Bruder weiter reichte. Aron nahm ihn und lass laut vor was ihnen die Wichtel zu berichten hatten.

    Lieber Aron, lieber Ravi

     

    Wir haben gesehen wie fleißig ihr das Reisig gesammelt und gebündelt habt. Uns ist auch nicht entgangen wie ihr die Puzzle zusammengefügt und das fehlende Teil suchtet. Wenn wir uns nicht getäuscht haben, dann hatten wir letzte Nacht Besuch. Es war so dunkel, das wir sie nicht erkennen konnten. Wir werden wachsam in der Nacht sein und euch beschützen. Denn es könnten Räuber gewesen sein, so wie sie sich bewegten. Ihr hört von uns.

     

    Herzlichen Dank eure Wichtel
    Kalle und Niko


    Das hörte sich spannend und aufregend an. Ravi lief gleich ins Kinderzimmer schaute sich um ob irgendetwas fehlte und rief auch Aron zu sich. „Bei mir ist alles da und wie sieht es bei dir aus?“ forschte er gleich nach. „Soweit ich es überblicken kann ist auch alles in Ordnung.“ gab er zur Antwort.

    Friedlich loderte die zweite Adventskerze auf dem Adventskranz. Ob die Wichtel sich getäuscht haben? Das erfährt ihr vielleicht Morgen.

    © Petra-Josephine

    Drittes Adventstürchen

    Am frühen Morgen stand ein Körbchen vor der Tür mit einer Bootschaft von den Wichteln. Aron und Ravi schauten sich gewissenhaft im Raum um, ob sich irgendwas verändert hat. Die unfertigen Puzzle lagen unberührt so wie sie Aron am Tag zuvor zusammen gebaut hatte. So weit es ihm halt möglich war, ohne dem fehlenden Puzzle. Es hat sich immer noch nicht an gefunden. Wo mag es den nur stecken? Heute am Samstag ist keine Schule und kein Kindergarten, da haben sie mehr Zeit zur Verfügung um der Sachen auf den Grund zu gehen. Außerdem wischt Mama Bella eh durch die ganze Wohnung, vielleicht tauchen sie ja wieder auf die zwei fehlenden Puzzleteile.

     

    Aron nahm den Brief von den Wichteln und rollte ihn vorsichtig auseinander. Ravi setzte sich auf den Stuhl und spitzte schon seine Ohren. Schaute erwartend auf Aron, das er nun endlich beginnt den Brief laut vorzulesen. Dann war es endlich so weit und Ravi hörte geduldig zu.

     

    Lieber Aron, lieber Ravi,

     

    Nachts ist es ganz schön kalt geworden, könnt ihr uns behilflich sein etwas Holz zu besorgen, damit wir nicht frieren brauchen. Sicher geht ihr mit euren Eltern spazieren. Dabei sammelt doch bitte ein paar trockene Äste auf und legt sie ins Körbchen. Dann machen wir uns ein Lagerfeuer und wärmen uns nach getaner Arbeit daran. Wir sind beide noch mit dem Einräumen beschäftigt.

     

    Herzlichen Dank

    eure Wichtel Kalle und Niko

    Am liebsten wäre Ravi sofort los gestiefelt. Denn Kalle und Niko sollen auf keinen Fall frieren. Sie haben es ja auch schön warm und gemütlich in ihrem Kinderzimmer.

     

    Danach war Ravi etwas ungeduldig, immer wieder fragte er Mama Bella wann sie nun endlich raus gehen. Doch Mama war mit ihrer Hausarbeit noch nicht ganz fertig. Da sagte sie:„ Weist du was Ravi, du kannst doch ein Bild für die Wichtel malen, die freuen sich bestimmt darüber.“ Mama hatte es kaum ausgesprochen, da ging Ravi zu seinem kleinen Schreibtisch und malte und malte und malte er war voll in seinem Element. Mama lächelte zufrieden und wendete sich ihren letzten Teil der Hausarbeit zu. So sehr sie auch in alle Ecken extra schaute von dem fehlenden Puzzleteil fand sie nichts. Sie fand nur auffällig viele kleine rötliche Fusels deren Herkunft sie sich nicht erklären konnten.

     

    Nach dem alles blitzte Blank sauber war ging es endlich raus in den nahenden Wald. Aron und Ravi hatten reichlich Spaß und sammelten fleißig Reisig für ihre Wichtel. Bis sie dann den Heimweg antraten.


    Ob sie hinter dem Geheimnis der roten Fusels kommen und doch noch die Puzzleteile finden erfährt ihr vielleicht morgen.

    © Petra-Josephine

    Zweites Adventstürchen

     

    Auf dem Heimweg von der Schule musste Aron immer wieder an die Wichtel denken. Ob sie enttäuscht sind und glauben wir haben ihnen nicht geholfen? Nein das kann er nicht auf sich sitzen lassen. So beschloss er Ravi zu bitten, gemeinsam zuerst die Puzzleteile zusammen zusetzten, ehe er mit den Hausaufgaben beginnt. Notfalls baut er alles selbst wieder zusammen.

    Daheim angekommen sah er vorsichtig ins Zimmer mit der Wichteltür hinein. Zum Glück lagen alle Einzelteile noch da, so wie sie sie am frühen Morgen vorgefunden haben. So sehr sich Aron bemühte, immer fehlte ihn ein Teil. Das kann doch nicht wahr sein. Gestern hat doch alles gepasst. Er sucht alle Ecken im Zimmer ab. Jedoch fand er nirgends ein weiteres Teil des Puzzles. Selbst Ravi, Mama Bella und Papa Silas halfen ihn vor den Abendbrot beim suchen, jedoch blieb es ohne Erfolg. Mama tröstete Aron und sagte wir werden es finden, wenn wir nicht danach suchen, ganz bestimmt. Du weist doch neulich hat dir auch was gefehlt und ein paar Tage später war es plötzlich wieder da. Du hattest nur dein Buch darüber gelegt. Aron lächelte und gab die Suche erst mal auf.

    Erfolgreich hatte Aron seine Hausaufgaben erledigt. Er konnte sogar schon die ersten beiden Strophen des Gedichtes mit Betonung aufsagen. Da es ihm sehr Leid tat den Schaden nicht vollständig zu beseitigen. Entschloss sich Aron nach dem Abendessen sein Gedicht den Wichtel vorzutragen. Das gefiel Ravi überhaupt nicht und prompt fing er voller Freude und Überzeugung an sein kürzlich erlernten Spruch vorzutragen.

    Rummel,murmel,reister...

    Wir sind die bösen Geister!

    Wollt ihr uns vertreiben?
    Oder sollen wir bleiben?
    Tut ihr nichts in unseren Sack,

    nehmen wir euch huckepack!

     

    Ganz stolz und fehlerfrei trug er es vor. Ach Ravi mein Schatz, damit vertreibst du doch die Wichtel. Erklärte ihn Mama Bella liebevoll. Dieses Gedicht trägt man doch nur zu Halloween vor, wenn du mit den Kindern von Tür zu Tür ziehst, um etwas Süßes zu erhaschen. Welches du doch mit in den Kindergarten genommen hast. Wo du dein Gruselkostüm an hattest mein Schatz.

     

    Obwohl sein Spruch nicht passend schien, war Ravi zufrieden auch etwas den Wichteln vorgetragen zu haben. Schnell huschte er vor dem zu Bett gehen in sein Halloween Kostüm und wiederholte seinen Spruch. Von Mama bekam er eine frisch geschälte Möhre und Ravi zog sich happy ins Kinderzimmer zurück. Zog sich sein Schlafgewand nach dem Zähneputzen an und schlief gemeinsam mit seinem großen Bruder Aron alsbald ein.

     

    Ob sich die Wichtel melden und was es mit dem fehlenden Puzzleteil auf sich hat, das erfährt ihr vielleicht Morgen.

     

    © Petra-Josephine

     

     

     

    Erstes Adventstürchen


    Was war das nur für ein gepolter in dieser Nacht, bis weit nach Mitternacht. Jedoch früh genug kam die Stille ins Haus zurück. Draußen auf der Straße wurde es wieder lebhafter, die Autos fuhren hin und her. Sicher fuhren einige zur Arbeit und andere wiederum hatten ihre eigenen Ziele. Nur die großen LKWs waren etwas lauter. Auf einmal ein mehrfaches lautes hupen, davon wachten die Kinder auf. Quietschende Reifen folgten dem hupen und dann war es für Augenblicke still.

    Aufmerksam lauschten Aron und Ravi in den Morgen hinein. Dann war es wieder wie gewöhnlich, die Autos fuhren hin und her, als sei nichts geschehen. Was war das? Sie horchten gespannt noch einen kurzen Moment in den Morgen hinein, bis aus der Küche sich der Duft von fischen Brötchen und warmen Kakao in die Nasen der Kinder schlich. Sie räkelten sich hin und her. Dabei neckten sie sich bis sie fast gleichzeitig aus die Betten sprangen.

    Mit nackten Füßen ging es sofort zur Wichteltür. Doch was sie dort entdeckten verschlug ihnen fast die Sprache. Ein Puzzle lag kreuz und quer in Einzelteile verstreut auf den Boden. Sie standen da und sahen der Bescherung direkt ins Auge. „Wer kann das nur gewesen sein?“ Fragte Ravi seinen großen Bruder und hielt die rechte Hand vor seinem Mund. Aron stand da und schüttelte ungläubig den Kopf und legte sein Arm tröstend auf Ravis Schulter.

    Eines sind sich beide sicher, das Kalle und Niko es nicht gewesen sein können. Da sie ja ein Brief schrieben und Aron und Ravi darum gebeten haben, die Einzelteile wieder zusammen zusetzte. Die Zeit war zu kurz, um das Chaos wieder in Ordnung zu bringen. Denn Mutter Bella ermahnte beide zum zweiten mal frühstücken zu kommen. Ob die Wichtel sich gezankt haben und sie dabei versehentlich es selbst zerstörten? Nein das kann nicht sein, dafür sind sie viel zu sehr beschäftigt. Sie müssen sich ja erst noch einrichten. Es sich gemütlich machen. So blieb es vorerst in Einzelteile vor der Wichteltür liegen. Ein klein wenig waren Aron und Ravi schon traurig da es gar nicht so einfach war die Teile zusammenzufügen. Ravi war am Frühstückstisch besonders schweigsam. Er dachte still für sich, hätte ich doch nur nicht die Umzugskiste angefasst. Dann wäre alles noch ganz geblieben. Ravi konnte doch nicht Wissen das die Teile beim Transport schon auseinandergefallen sind.

     

    Auf den Weg zur Schule und Kindergarten sahen sie auf der Straße die kräftigen Bremsspuren von heut Morgen. Da hatte sich doch glatt ein Reh in die Stadt verirrt und beinahe ein Unfall verursacht hörten sie von zwei ältere Herren die am Straßenrand standen und sich sehr laut unterhielten.

     

    Wer hat Ravis Puzzle wieder in Einzelteile zerlegt, das erfährt ihr vielleicht morgen.

     

    © Petra-Josephine

    4 Durchs Schlüsselloch belauscht

     

    Am Abend ging Ravi mit einem mulmigen Gefühl ins Bett. Er konnte doch keinem von seiner Neugier und dem Missgeschick berichten. Das ihm die Kiste aus der Hand gerutscht ist. Kaum auszudenken, wenn dem Wichtel etwas passiert ist. Aron bemerkte sehr schnell das Ravi etwas bedrückte, den er war auffällig stiller als gewöhnlich. Als die Tür nach dem Gute Nacht Küsschen der Mama Bella geschlossen wurde, kroch er in Ravis Bett und beschützt ihn. Denn schließlich ist er ja der große Bruder und kennt sich mit unsicheren ängstlichen Situation gut aus. Nur das er keinen großen Bruder hatte. Dafür war ja damals Mama Bella und Papa Silas für ihn da. Ravi kuschelt sich ganz dicht an Aron und schlief schnell ein. Aron wartete noch ein bisschen und huschte dann in sein eigene Bett. Wo er selbst ins Land der Träume reiste und dort Kalle und Niko begegnete.

     

    Ab und an schluchzte Ravi im Schlaf, sicher dachte oder träumte er von jener Situation mit der Umzugskiste, welche ihn heute widerfahren war.

     

    Am frühen Morgen lag die erste Botschaft, der erste Brief für die Kinder vor der Wichteltür.

     

    Lieber Aron, lieber Ravi,

     

    Beim auspacken meiner Umzugskiste fiel mir auf, das Einzel Teile verstreut in der Kiste lagen. Ich weiß genau das sie ganz waren, als wir sie eingepackt habe. Könnt ihr mir bitte helfen sie zusammen zu fügen. Ihr findet die Einzelteile in der Umzugskiste. Die flachen Eckigen kann Ravi zusammen bauen. Die am Ende spitzer zu gehen schafft Aron sicherlich leicht.

     

    Vielen Dank für eure Mithilfe

    eure Wichtel Kalle und Niko

     

    In diesem Jahr las weder Mama Bella oder Papa Silas den Brief laut vor. Nein es war Aron der voller Freude den Brief seinen kleinen Bruder vorlesen konnte. Zum Glück bemerkte Aron es durchs vorlesen nicht, wie rot Ravis Kopf wurde.

     

    Gemeinsam machten sie sich ans Werk sortierten die Einzelteile wie auf dem Brief beschrieben und halfen ihren Wichtel gern. Sie legten diese vorsichtig neben der Wichteltür ab.

    Macht gut bis Morgen, rief ihn Ravi in die Tür hinein. Er war sichtlich erleichtert das alles gut gegangen war und die Wichtel ihr erstes Lebenszeichen von sich gaben.

     

    Mitten in der Nacht polterte es in der Wohnung und zum Glück schliefen die Eltern und die Kinder tief und fest. Noch wissen Aron und Ravi nicht das eines ihre Bauwerke in jener Nacht beschädigt wird. Wie genau und was passiert ist davon erfährt ihr vielleicht Morgen.

    © Petra-Josephine