Erinnerungen

    Ein Brief veränderte vieles

    Ein Jahr war es her als ich die Klinik verlassen hatte, in der ich mich selbst ein weisen ließ. Ich folgte den Hilferuf meiner Seele und gab ihr die Chance etwas Linderung zu erfahren.

    Es folgte ein Jahr danach die Genesungskur ,weit weg von Daheim und ganz auf mich gestellt.
    Damals in der Klinik war ich für alle da und sie bewunderten meine Offenheit und meine positive Einstellung zu all den Dingen die wir gemeinsam aufarbeiteten. Sicher war ich dadurch den Anderen vielleicht ein kleines Stückchen voraus, jedoch half es mir persönlich nicht meinen eigenen Zustand zu verbessern.
    So stand ich mit meinen eigenen immer wieder auftauchenden Symptome allein da. Auf der Anfahrt nahm ich mir fest vor, allein für mich selbst zu sorgen.
    Weit entfernt vom Alltag war es ja ein Geschenk sich selbst zu begegnen zu erleben und der Sache die einem immer wieder bedrückt auf den Grund zu gehen.

    Es war ein traumhafter Sonntagmorgen. Ich hatte gefrühstückt und wollte in den Wald allein spazieren gehen. Ich genoss die Stille des Waldes hörte das Rauschen der Wipfel zu und blieb auch mal stehen wann sich die Eichhörnchen ein stell dich ein gaben. Dennoch ging ich meinem Ziel entgegen eine Treppe hinauf zu steigen, die ich an Tagen zuvor entdeckt hatte.

    Als ich näher kam, dachte ich so bei mir, nein bitte nicht. Und doch war es so, zwei Damen meines Alters hatten die gleiche Idee und waren dabei ihren Weg in Richtung der besagte Treppe ebenfalls einzuschlagen.
    Jetzt begann ein kleiner Kampf in mir. Gehe ich weiter, was ich wollte oder Ändere ich mein Vorhaben. Es dauerte nicht gar so lang, da ich sowieso schon fast an besagter Treppe angekommen war. Nein du gehst deinen Weg, den du wolltest ermahnte ich mich und gab den Zweifeln keine Bedeutung.
    Die Damen waren in der Zwischenzeit schon ein Stück der Weges vorausgegangen. Sie plauschten munter miteinander.
    Als ich sie eingeholt hatte, begrüßte ich beide freundlich. Wagte mir höflich zu fragen ob sie allein sein wollen oder ob wir gemeinsam weiter gehen können.
    Sie hätten nichts dagegen und somit wanderten wir zu dritt diesen Sonntagmorgens den unbekannten Weg des Waldes weiter.
    Wir erzählten uns über dies und jenes, so das wir gar nicht bemerkten wie schnell wir im  nächsten Ort angelangt waren. Von dort gab es einen unteren Weg, den wir dann heimwärts gingen.
    Im Kurheim angekommen lud mich eine der beiden Dame zur Tasse Kaffee ein. Sie wollte diese Begegnung nicht einfach so im Sande verlaufen lassen. Es war Sonntag und wir hatten alle nichts auf unserem Plan.
    Völlig überrascht willigte ich ein und doch mit einem kleinen Gefühl welches mein Eigens war.
    So trafen wir in Ihrer Etage ein und gingen in den Gemeinschaftsraum wo sie den Kaffee kochte welchen wir danach gemeinsam gemütlich tranken.
    Irgendwie wurde es mir unwohl und doch genoss ich diese wundervolle Begegnung zugleich. Es war das Gefühl, das ich vielleicht doch stören könnte. Es nahm mich an die Hand und ich ging diesen Sonntag des Alleinseins wieder entgegen.
    Am selben Abend schrieb ich für sie einen Brief, in dem ich mich für diese schöne Zeit bedankte.
    Ich nahm ihn am nächsten Morgen mit zum Frühstück und überreichte diesen ihr. Von da an wechselten ab und an Briefe ihren Besitzen noch nichts ahnend wo dies hinführen wird.

    Manchmal wollten wir uns noch einmal verabreden, jedoch irgendwie kam es nie dazu. Wir hatten unterschiedliche Therapiezeiten.

    Sie hatte noch eine Woche und für mich hieß es Abschied nehmen. Ich wusste ich nehme wundervolle Erinnerungen mit nach hause. Spürte auch, das es für mich noch ein weiter Weg ist alles das Aufzuarbeiten was hier in der Kur zum Vorschein kam.

    Als ich so mein letztes Frühstück genüsslich verspeiste, kam sie Namens Edith auf mich zu. Gab mir einen Brief in die Hand, der etwas dicker war als all die Anderen zuvor. Bitte lese ihn erst auf der Heimfahrt im Zug, bat sie mich zugleich.
    Meine Augen sicher fragend und doch in Aufbruchstimmung die Segel schon gesetzt. Nahm ich diesen Brief an mich und gab ihr den meinen.
    Sie wusste nicht viel von mir, jedoch das was sie in dieser kurzen Zeit herausgefunden hatte bewegte auch sie.

    So fuhr ich zum Bahnhof und die Vorfreude was befindet sich in diesem Brief konnte ich kaum bremsen. Der Zug fuhr an und ich übte mich in Geduld, wusste ja doch, das diese Fahrt sehr lange dauert. Dann war es so weit und ich nahm diesen Brief in meine Hände, streichelte ihn dankbar und öffnete ihn vorsichtig.
    Nahm zuerst diesen festen Gegenstand, der sich angenehm anfühlte heraus. Das erste Lächeln zauberte dieser Brief mir ins Gesicht. Es war aus Speckstein ein selbstgefertigtes Herz. Von unser ersten Begegnung wusste sie von meiner besonderen Beziehung zu Herzen.


    Sie schrieb, das es an mir liegt was ich mit diesen Brief machen werde. Sie bot mir ihre Freundschaft an, nebenbei schreib sie einen anderen Namen für mich, nichtsahnend was er einmal für eine Bedeutung bekommen würde.
    Nur flüchtig erzählte ich ihr von der besagten Therapiestunde als wir unsere Namen damals durchgenommen hatten.
    Nun saß ich im Zug, die Natur rauschte an mir vorbei. In mir bahnten sich Tränen nach Oben, so ergriffen hatte mich der Inhalt des Abschiedsbriefes.
    Der gleichzeitig Anfang einer wundervollen Freundschaft wurde.

    Es ist eine Freundschaft, so ganz anders und gerade deswegen so wundervoll. Wir gehen jeder unseren Lebensweg weiter und manchmal kreuzen sich unsere Gedanken dann begegnen wir uns rufen uns an oder lassen etwas von uns hören.
    Irgendwann, dem bin ich mir sicher treffen wir uns nicht nur am Telefon oder per Post nein dann wird es real sein.
    Zehn Jahre Freundschaft, Zehn Jahre immer wieder mal freudige Begegnungen wenn wir von einander was hören lassen.
    Ich danke von Herzen für diese wundervolle Wendung eines einzelnen Waldsparzierganges der
    so viel Bewegung in mein Leben brachte.



    CC BY-NC-ND © 25.06.2015 Petra-Josephine

    Kuraufenthalt

    Und wie stellen sie es sich vor?


    Da saß ich nun Mutterseelen allein vor so vielen mir anschauenden Blicken, die mir fremd waren.
    Sollte ihnen mitteilen, was ich von ihnen und mir selbst hier erwarte.
    Wie beschreibt man es, wenn es nur ein Gefühl ist mit dem man irgendwie nicht so richtig zurecht kommt. Es einem beherrscht ohne ihm die Macht geben zu wollen.

    Wie kann man es nur verständlich machen, dachte ich so bei mir im Stillen. Da kam die Idee mit dem Berg. Ich sah mich unten und wollte genau so die freie Aussicht genießen, wie die die mich eben alle hier so erwartungsvoll betrachten und etwas von mir erwarten.
    Ich fing an mein Bild zu beschreiben. Ich war bereit mitzuarbeiten um für mich selbst auch etwas zu erreichen. Einen eigenen Erfolg zu haben.

    Ich stelle mir vor sie alle sitzen auf einem Berg und haben jeder ein Strick in der Hand an dem ich ein Stück voran kommen kann. Es war die Hoffnung die mir es glauben lies, das sie eine Lösung für meine Probleme haben. Das sie sie mir offenbaren und ich erkennen kann für mich wie ich dort für mich selbst etwas verändern kann. Wissen ich kann keinen anderen verändern nur mich selbst.

    Am Ende der Kur stellte ich fest, das ich kein Einziegen Strick zu fassen bekam. Mir wurde keiner entgegen gereicht. Im Gegenteil ich nahm Fassungslosigkeit mit. Da ich am Pranger gestellt wurde für etwas ganz Banales, nur weil andere damit nicht zurechtkamen. Es betraf die Handlungsweise wie man puzzelt. Es war ein Gemeinschaftspuzzle und nur noch der Himmel zu puzzeln. Ich sortierte geduldig alle Teile nach ihren Formen und eine Mitpatientin regte es wohl so auf, weil ich immer wieder geduldig von vorn anfing und somit das Puzzle Stück für Stück geduldig weiter puzzelte. Es wurde einen Therapiestunde daraus, wo man mir bescheinigte ich wäre Ordnungsliebend und das passte gar nicht zu mir. Denn es gibt viele Möglichkeiten wie man zum Ziele kommt und sei es nur das Sortieren eines Puzzles. Es sei jedem selbst überlassen wie er es zusammenfügen möchte. Das Endresultat ist doch Ausschlaggebend. Ich verstand die Welt nicht mehr und es beschäftigte mich hinterher noch sehr oft. Es ließ mich irgendwie nicht in Ruh diese Demütigung die ich hier erlebte. Irgendwie riss genau diese Erfahrung Erlebnis mich noch tiefer in mein sowie so schon vorhandenes Loch des Unwohlsein.

    Daheim wollte ich darüber nicht reden, es kann einer schwer nachvollziehen wenn einem so etwas banales zu schaffen machen kann. Ich suchte mir Gesprächspartner die mir bestätigten, das es Normal war wie ich puzzelte. Eine Möglichkeit von vielen, andere sortieren sie sich nach Farbschattierungen oder anders wie. Heute kann ich drüber Lächeln damals gelang es mir nicht dieses abzuschütteln.

    Doch nun zu die Stricke zurück. Gab es nun einen an dem ich mich empor bringen konnte? Nein ich fand an diesem Ort keinen für mich passenden.
    Heute weiß ich, das ich meinen eigenen Strick, hoch warf und mich an ihm hochgezogen habe, um die Einsicht und Aussichten von damals heute genießen zu können.

    Woher kam ich …..aus dem Tal, in dem mein Selbstvertrauen gebrochen wurde. So oft bis ich nicht wusste was die Realität nun ist. Es gibt auch psychische Vergewaltigung, ich war ein Opfer im laufe der Zeit davon geworden. Anklagen möchte ich keinen, es würde nichts verändern alles war wie es war, jedoch heute ist es mir wichtig nie wieder mit mir es so geschehen zu lassen.

    Jetzt genieße ich mein Leben in einem für mich angenehmen Rhythmus. Wissend das ich Zeit für mich brauch und erfreue mich auch für Andere da sein zu können.

    Wohin möchte ich mich eines Tages sehnen. Das sich meine geheimsten Wünsche erfüllen und Menschen offen miteinander respektvoll umgehen und sie sich nicht manipulieren lassen.
    Ich möchte ein selbstgeschriebenes Buch in meiner Hand halten, stolz daraus vorlesen können und andere mögen sich genau daran auch erfreuen dürfen. Das ist für mich ein Traum, den ich im Laufe der Zeit mit all meinen Handlungen Nahrung gab und ihn langsam gedeihen lasse bis er seine Früchte mir präsentiert.

     

     

    CC BY-NC-ND © 26.02.2015 Petra-Josephine

    urSACHE

    Ich wanderte lange still vor mich hin, mit aufrechtem Blick um mich schauend.
    Viele Geschichten Erlebnisse Erkenntnisse schrieben sich in mein Herz fest hinein.

    Sie tapezierten meine Herzwände dunkel und auch mal farbenfroh. Ein Raum den ließ ich weiß, es ist ein besonderer Raum, mein Raum der Stille, des mich selbst wieder Erkennens.

    Wie oft fragte ich mich selbst, nach diesen warum, weshalb und wieso eigentlich? Leere folgte lange am Anfang danach.


    Wenn die Zeit reif war, ging ich zum Arzt um mir Hilfe zu holen. Danach hielt ich eine Schachtel Tabletten in der Hand es dauerte nicht lange und ich war wieder in meiner Mitte und es ging wie gewohnt weiter im Leben. Es war lebenswert durch diese Einnahme geworden.

    Das kann es doch auch nicht sein, das ich Tabletten nehmen muss um im Leben bestehen zu können. Ich will es ja auch nicht abstreiten, das sie mir gut bekommen.
    Sie sind eine Brücke um über etwas hinweg zu kommen. Doch was liegt unter der Brücke, warum muss ich diese Brücke immer und immer wieder gehen, fragte ich mich eines Tages ernsthaft einmal selbst.

    Was befindet sich unter der Brücke und ich erkannte das es die Ursache sein muss. Für dieses warum, weshalb und wieso eigentlich.

    Wie bedeutungsvoll ist eine Ursache überhaupt?

    Hier befindet sich der Auslöser, der Einschalter für Dinge die dann damit ins Rollen geraten. Den Weg öffne der daraufhin durchlebt wird.
    Im Laufe der Zeit lernte ich zu ignorierten was mich zu schaffen machte. Es war wie ein Ausschalten, um mich nicht mit der Ursache auseinander setzen zu müssen. In jener Zeit des sich dagegen Wehrens, entfernte ich mich von mir selbst. Ich wollte es aushalten im Leben stand halten und gab mehr als ich geben konnte, bis zur völligen Erschöpfung.


    Stein um Stein bauten sich im laufe der Zeit eine Mauer um mich herum auf und der Zement war wahrhaftig von guter Qualität, so das der Abbau nicht gar so leicht von statten ging.

    Schon in meiner Kinderzeit, lernte ich zu folgen, den Anweisungen folge zu leisten. Kindheit und spielen was ist das, frage ich mich heute.... Wo ist meine Kindheit, was war wertvoll für mich in dieser einer der angeblich schönsten Zeit. Wohl wissend, wie sie war und wie ich sie erlebte versuche ich heute sie anzunehmen genau so wie sie war ohne zu be- und verurteilen.
    Manches viel mir ja genau durch diese erlebt zu haben leichter als Anderen. Für mich war es Normal dieses zu funktionieren. Wusste was auf mich zukommt wenn ich nicht erfüllte was von mir verlangt wurde.

    Heute höre ich auf mein Herz und lass es die Regie übernehmen. Weiß wann ich mein Verstand den Vorrang geben sollte. Manche erkennen mich nicht wieder und doch bin ich immer noch der selbe. Die die gelernt hat, das man Ursachen nicht ignorieren sollte, sondern die eigenen Anliegen die einem bewusst werden einfach mal auf den Grund zu gehen. Egal was es mit einem macht, es stärkt die Wurzeln der eigenen Standhaftigkeit im Leben enorm.

    Warum wird eigentlich so oft die Ursache außer acht gelassen und in der Mitte stehen geblieben.
    Einfach Brücken gebaut um irgendwie Erfolge verbuchen zu können um wohl voranzukommen.

    Ich wünsche euch einen angenehmen Tag

    eure Petra-Josephine

    CC BY-NC-ND © 23.02.2015 Petra-Josephine

     

    UN-AUS-GESPROCHEN

    Eigentlich weiß ich gar nicht wo und wie ich anfangen soll. Es war ein Fernsehbeitrag den ich vor Kurzen durch Zufall mir ansah.


    Dort sprach einer über sein Leben und ich sagte im Stillen immer wieder DANKE, DANKE das du so offen darüber jetzt hier berichtest. Am liebsten hätte ich mich gleich an den PC gesetzt und all meine Gedanken notiert, jedoch die Vernunft siegte denn ich wusste das ich am morgen zeitig raus musste den mein Alltag war geplant.



    Was habe ich nicht alles schon für mich ausprobiert damit ich endlich dahinterkomme was es ist das mich unsichtbar verfolgt und immer wieder in Lagen bringt die ich nicht so ganz zu deuten weiß.



    Schon als Kleinkind gab es seltsame Erlebnisse, die mich prägten. So weit mir mein eigenes handeln bewusst wird. Kann ich aus heutiger Sicht auch sagen warum ich dass eine immer wieder tat. Sobald ich am Tisch beim essen saß und ein Thema aufgegriffen wurde, wo ich das Gefühl hatte nicht verstanden worden zu sein. Schnürte es meinen Mund zu ich konnte nichts mehr essen. Gingen dann die Gespräche weiter und es wurde auf mich eingeredet stand ich auf und ging ins Kinderzimmer schlug mein Kopf gegen die Wand. Bis ich mich wahr nehmen konnte. Es war keine Bestrafung, … es war die Suche nach mir selbst.



    In vielen Familien gibt es unausgesprochene Geheimnisse die bewahrt werden und unter dem Tisch in der Schublade versteckt sind in der Hoffnung, das sie keiner aufdeckt und ausspricht. Für die betroffenen war es eine ganz schwere Zeit sich selbst damit auseinander zu setzen daher wurde nie wieder darüber gesprochen.


    Das erste mal bin ich dem ein Stück näher gekommen, als wir in der Kur unseren Namen betrachtet haben. Ich brach in Tränen aus und wusste nicht warum, ich hatte das Gefühl das damit irgendwas verbunden ist was ich nicht deuten kann.



    Ich war so ungefähr zehn Jahre als ich das erste mal von unserem Familiengeheimnis erfuhr und gab dem eigentlich keine Bedeutung. Es beeinflusste keineswegs das was eh schon im Alltag war. Es ging ganz normal weiter. Die Eltern waren jedoch nicht ganz einverstanden, das wir es auf dieser Art erfahren haben, vielleicht hätten wir es sonst nie erfahren. Jedoch tut dies nun auch nichts zur Sachen.



    In der Kur vertraute ich mir einer Person an, die es sich geduldig anhörte und mir ein wundervolles Geschenk machte. Irgendwie ist man ja hilflos wenn man von Dingen erfährt die einer berichtet und eigentlich nicht weiß wie man diesen behilflich sein kann. Sie schrieb mir ein Brief den ich auf der Heimfahrt lesen konnte, in dem mein Name Josephine stand und es lag an mir ob ich ihn annehme oder ignoriere. Ich nahm es hin und für mich war es viel bedeutender das sie mir ihre Freundschaft schenkte. In diesem Jahr sind wir 10 Jahre befreundet und ich bin Dankbar das sie meine Worte nicht ignorierte sonder mich ein Stück zu mir selbst führte.
    Zwei Jahre später fing ich an zu schreiben in der Öffentlichkeit mit diesem meinen neuen Namen.



    Jedoch ist es mir nicht möglich das auszusprechen, was das Familiengeheimnis ist und dieses machte es mir auch so schwer diesen Weg zu gehen. Es ist ein Schicksalserlebnis welches weitere Verknüpfungen hat und somit bin auch ich in Verbindung damit. Ich möchte die schützen die es über sich ergehen lassen mussten.



    Ganz ehrlich mein Menschenverstand dachte so etwas gibt es nicht, das ist doch nur Humbug, das bildet man sich ein.


    Ich habe schon von Familienaufstellungen gehört jedoch habe ich selbst schon so viel durchgemacht, das ich mich dem entzogen habe. Ich denke irgendwie weiß ich da ich es auch so wahrnehme, wie jeder in unserer Familie, damit meine ich mein Elternhaus steht.



    Dieser Fernsehbeitrag berührte mich der wegen so sehr, da er mir die Bestätigung gab das es kein Humbug ist was ich die ganze Zeit tief in mir wahrgenommen habe.
    Dieses Familiengeheimnis liegt mit auf meinen Schultern durch den Namen den ich trage.
    Mein zweiter Name schenkte mir die Möglichkeit die Last ein wenig abzuschwächen.



    Schicksale gibt es so viele im Leben, der eine ist mehr der Andere weniger betroffen und jeder erlebt sie unterschiedlich in seiner Wirkung. Darum ist es so wertvoll dem Schicksal seine Harke zu zeigen. Es nicht einfach hinnehmen, sich irgendjemanden anvertrauen wenn es aus einem ausbricht.

     




    Ich wünsche euch Allen wundervolle Begegnungen die eurem Leben reich beschenken.



    Liebe Grüße eure Petra-Josephine

     

     

     

    CC BY-NC-ND © 06.02.2015 Petra-Josephine

     

     

    Aber ...Wie.....BITTE ..Wie!? ….Ok.

    Ich stand vor dem Bild, welches wir in der Gruppe fertigten. Ein wundervolles Thema
    der Tanz unter dem Maibaum. Tränen kullerten leise, den ich konnte meine Emotionen nicht zurückhalten. Zu viel hat dieses eine Bild in mir hoch geschwemmt.
    Da war der Ort an dem ich fest geankert war und so gern auch an den anderen mal präsent sein würde , doch es gelang mir schon lange nicht mehr. Ich war in den Modus Funktionieren gerutscht.
    Gleichzeitig aktivierte sich damit mein Kindheitstrauma, eines davon.
    Ich ließ es auf mich wirken , einwirken und versuchte es mir dennoch nicht anmerken zu lassen.
    Es wühlte in mir immer neue Gedankengänge auf, als schaufelte es Wege frei wie ich aus dieser Situation entkommen kann.
    Irgendwie war ich wie im Hamsterrad und fand keine zündende Idee. Über mein Kindheitstrauma war ich zu jenem Zeitpunkt nicht gewillt zu reden, es schmerzte zu sehr.
    Immer wieder ging mein Blick auf die fröhlichen Menschen, die dort unter dem Maibaum tanzten.
    Das Liebespärchen unter dem Busch berührte mich nicht. Ich hatte meine Liebe zu hause und war damit glücklich. Ich sah mich in der Würstchenbude und beim Ausschank, es symbolisierte mir das ich stets versuche andere ihre Wünsche zu erfüllen. Stand auf, wenn etwas gebraucht wird und war auch sonst immer zu Stelle, einsatzbereit. Nicht das ich das nie gern getan hätte, es war auch mein Wesen und ich hatte eine gewisse Befriedigung dabei. Ich wurde gebraucht, mein Leben hatte ein wenig Sinn dadurch erfahren.
    Ich wollte mich auch so frei bewegen können ungehemmt frei. Wie all jene die da so ausgelassen tanzten.
    Ich ließ es in mir all meine Emotionen, ging des öfteren an dieses Bild und suchte für mich nach Lösungen und Antworten auf mein Problem. Eine Zeit die ich mit Stille ausfüllte. Ein Tag sprach mich eine Schwester an und sagte „Sie machen wohl alles mit sich selbst aus!“ Ich schaute sie an lächelte dankbar und ging weiter. Reden nein …. kein bedarf.
    Es kam der Zeitpunkt wo es in mir loderte und es kein zurück gab. Fest mein Ziel vor Augen ging ich zu einer Schwester meines Vertrauens. Schilderte kurz mein Anliegen.
    Ich ging mit ihr zu dem besagten Gruppenbild und zeigte ihr, wo ich mich sehe und wo ich hin möchte. Wie kann ich dort hinüberspringen, fragte ich sie mit flehendem Blick, denn zu groß war jener Druck der mir gerade dies vor Augen geführt hatte. Sie lies ein Moment Stille walten damit es sich in mir legen konnte … wieder aufnahmebereit war ich.
    „Springen geht nicht“ fing sie an mir zu erklären.“Sie müssen Schritt für Schritt, diesem entgegengehen und versuchen es auszuhalten!“
    Da stand ich nun, immer noch dieses Unwohlgefühl in mir und diese Möglichkeit wie ich es ändern könnte. Dankbar war ich sehr für ihren Hinweis, auch wenn ich noch nicht wusste wie ich es umsetzen kann.
    Erlebte ich daraufhin mich manchmal sehr emotional, wusste nicht was mit mir geschah. Es war etwas und kam aus mir selbst heraus, welches ein Stoppschild setzte, wenn ich mich selbst aus den Augen zu verlieren drohte. In dieser Zeit des Wandelns erkannte ich mich nicht wieder, als hätte ich jetzt noch mehr zu bewältigen als zuvor.
    Es war jene Zeit, die sie damals mit Schritt für Schritt bezeichnete. Hätte sie gesagt was ich in dieser Zeit durchleben würde, wäre ich sicher nicht mutig genug gewesen um diese einzelnen Schritte zu wagen.
    Im Grunde genommen bin ich nicht der der um den Maibaum tanzen will, es war die eigene Freiheit die ich spüren wollte. Ich hatte ein großes verlangen die Fesseln an meinen Füßen zu verlieren die mich immer wieder selbst ausbremsten.
    Über zehn Jahre sind Vergangen und ich kann heute offen darüber schreiben, weil mir so vieles bewusst geworden ist.
    Damals las ich in so vielen Büchern und suchte nach Antworten auf meine Fragen ich fand sie nicht.
    Nur Möglichkeiten, einige gaben mir ein wenig Hoffnung andere brachten mir nichts.
    Aus heutiger Sicht und all das was ich durchlebt habe, weiß ich das es mein Leben gut mit mir meint und mich durch Intuition oftmals genau das richtige in Angriff zu nehmen wagen ließ.

    Sicher fragst du nun und warum hast du es geschrieben? Dafür gibt es zwei Gründe, als erstes für mich den auch beim Schreiben entwickeln sich manchmal Gedanken ganz anders, als man anfing.
    Ich bezeichne es mal so, es schreibt sich von der Leber weg. Es ist auch ein Spiegelbild meiner selbst. Als Zweites schreibe ich es für meine Leser vielleicht erkennt der eine oder andere Parallelen für sich oder sagt sich, so habe ich es noch nie gesehen. Andere lesen einfach, weil sie gerne lesen einfach so ohne ein Grund zu haben und das ist gut so wie es ist.

    Lebensfreude wünsche ich all meinen Lesern

     

     

    CC BY-NC-ND © 19.02.2015 Petra-Josephine

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