Weihnachten

    Der Familienadventskalender

    Weihnachten ohne Adventskalender ist wie Winter ohne Schnee. Doch Tobi, der eigentlich Tobias heißt, hat sich im letzten Jahr so daneben benommen, das es keine Freude machte ihm wieder einen nur zum schnellen verzehr zu kaufen. Im vergangenen Jahr war er innerhalb von vier Tagen verspeist. Als ihn seine Mutter nach den Grund des schnellen Verzehrs fragte antwortete er, er hatte Appetit gehabt.
    Der Mutter tat es im Herzen weh, nicht weil er die Schokolade verspeiste sondern deswegen weil er den Sinn des Adventskalenders mit Füßen getreten hatte. Ihn einfach ignoriert.
    Nun stand sie im Supermarkt vor dem Regal mit den vielfältigen Angebot an diesen besagten Kalendern mit den vierundzwanzig Türchen. Sofort  erinnerte sie sich an Tobias Verhalten und sie fragte sich selbst im Stillen, warum es eigentlich keine Adventskalender mit diesen kleinen Bildern mehr gibt. Die haben uns doch damals so wundervoll die Zeit zum Weihnachtsfest verkürzt.
    Weihnachten ohne diesen besagten Kalender, kann auch sie sich nicht vorstellen.
    Sie ging weiter, ohne einen zu kaufen, denn ihr inneres Gefühl verbot ihr sich noch einmal über Tobias derartig zu ärgern.
    Daheim angekommen, ging ihr immer wieder der Brauch des Kalenders vor Weihnachten durch den Kopf. Dann sah sie unter den Tisch in dem das Häkelgarn sie förmlich anlächelte. Damit hatte sie sofort eine Idee im Kopf.
    Na warte meine kleine Naschkatze, du bekommst einen ganz besonderen Adventskalender. Sie häkelte die darauffolgenden Tage vierundzwanzig Glöckchen, vierundzwanzig Sternchen und vierundzwanzig Schneeflöckchen. Als sie fertig war, legte sie diese alle in eine Schüssel, welche sie zuvor mit weihnachtlichen Papier umhüllte.

    Kurz vor dem 1 Dezember fragte Tobias beim gemeinsamen Abendbot essen, ob es dies Jahr kein Kalender gibt. Die Mutter lächelte, gut das du danach fragst Tobias, ich habe ihn diesmal etwas anders gestaltet. Sie holte die Schüssel mit den gehäkelten Glöckchen, Sternchen und Schneeflocken und stellte diese auf den Tisch. Jeder darf sich für eines entscheiden sagte sie. Tobias was möchtest du haben? Er nahm sich ein Glöckchen und der Vater ein Sterne so blieben für die Mutter die Schneeflöckchen. Morgen ist der 1 Dezember und wir werden dann täglich unser kleines Tannenbäumchen vor dem Haus damit schmücken. So können wir in der Schüssel die sich dann sichtlich leeren wird sehen das Weihnachten sich nähert. Der Tannenbaum putzt sich langsam dann auch schon fürs Weihnachtsfest.
    Der Vater musste lächeln und wusste genau woher der Wind weht. Tobias schluckte einmal in sich hinein und erinnerte sich an seinen letzten Adventskalender und an die Worte seiner Mutter. Sie versuchte ihn zu erklären, das Weihnachten nicht nur ein Fest der Geschenke sei sondern ein Fest der tiefen Verbundenheit, ein Fest des Gefühles. Als Tobias damals sein Herz bei seiner Oma ausschüttete, die immer ein Ohr für ihn hatte. Nahm auch sie sich viel Zeit, um ihn den Sinn der Vorweihnachtszeit zu erläutern. Sie sagte Weihnachten sei das Fest der Besinnung und Liebe.

    Tobias stand auf und drückte seine Mutter, gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange und entschuldigte sich für sein verhalten im vergangenem Jahr und sprach. „Das ist eine wundervolle Idee Mutter! Das ist ab jetzt unser ganz spezielle Familienadventskalender.“

    Ich wünsche euch allen eine friedliche besinnliche Vorweihnachtszeit.


    CC BY-NC-ND © 23.11.2016 Petra-Josephine

    Weihnachtssehnsuchtswunsch

    Ein kleines Mädchen wünschte sich tief in ihrem Herzen, keineswegs nur zu Weihnachten die Welt zu verändern. Weihnachten fühlte sie zum ersten Mal, wie es ist dieses Gefühl, das dort wie ein Zauber durch die Lüfte zieht. Zu dieser Zeit, ist es in ihr geboren. Es einfach weiter zu verschenken den anderen mit Liebe zu bedenken.
    Das weiße Kleid der Natur, unterlag einem Zauber pur. Tausend kleine Kristalle funkelten wie Diamanten geschliffen und ganz rein. Daneben das Mädchen zierlich und klein. Sie lebte so gerne und hätte am liebsten Alle verteilt. Die tausend Sterne, die am Himmelszelt erhellen diese dunkle Welt.
    Damit jeder einzelne ein Teil davon erhält. In weiter Ferne klingen Kirchenglocken, sie möchten die Menschen locken, sich wieder zu vereinen.
    Durch die Nacht wandert still das zögern wimmern und stille weinen.
    Sie sah die Ängste, sie fühlte die Sorgen, sie spürte die Ungewissheit die die Menschen lähmten. Sie fühlte auch wenn Menschen sich ihrer eigenen Gedanken schämten. Still legte sie gedanklich ihre zarte Hand auf jene um sie ein wenig zu schützen. Sie webte ein Gedankennetz voller Liebe und hoffte ganz still in sich, dass es beim Betroffenen bliebe. Sie begleitete sie ein Stück und erfreute sich daran, wenn auch nur ein kleiner Funke von ihr kam an.
    Dann lächelt sie ganz in sich gekehrt, weil ein Gedanke, ein Gefühl ihr durch fährt. Um sie herum schneit es wieder und sie fühlt die Engel zupfen ihr Gefieder. Sie lassen weiße Liebe nieder rieseln. Hüllen all die Dunkelheit ein, das Gefühl es kann wahrhaftig befreien.
    So weich, harmonisch eingebettet in Stille eingewebt. Das kleine Herz still und ruhig in sich schlägt.
    Es schwingt uns singt die wundervollsten Lieder. Sie rütteln wach, gehen tief durch alle Glieder.
    Sie berührt still und schweigsam viele Herzen, zündet an die Lebenskerzen.
    Das kleine Mädchen es kann leben und vielen Menschen ganz viel geben. Es nimmt schweigsam unsichtbar alle Hände, verbindet sie ohne Zwang, bildet einen Kreis, damit auch jeder weiß, was in ihm steckt, es hat sie mit der eigenen Liebe angesteckt, sie liebevoll fürsorglich geweckt.
    Einst war es für sie ein Sehnsuchtswunsch, als sie hier in diese Welt hineingebohrten. Sie war und wurde dazu auserkoren etwas zu lehren, was sie einst keineswegs konnte erklären. Sie gab sie einfach weiter, das stimmte sie froh und heiter. In ihr wohnte sie tief und fest, gab ihr ständig die Kraft mit Liebe die Welt zu bedenken, sich Hoffnungsvolle Gedanken zu schenken. Stets ihr eigenes Leben ins Licht zu lenken.
    Und doch musste sie lerne, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Sie lernte zu vergeben, damit auch sie konnte leben. Sie lernte loszulassen, denn sie wollte keinen einzigen hassen. Sie war voller Liebe und sah in zerbrochene Spiegelsplitter. Jene Erfahrung war für sie bitter.
    Sie sah in die Dunkelheit ein leuchtendes Kleid und war bereit Liebe zu geben ihr gesamtes Leben.
    Sie ist still, wenn ihr Herz es verlangt, sie hüpft und springt vor Freude wenn es sie erreicht, der eine Gesang der von Liebe zu ihr dringt ihr Herz zum Schwingen bringt.
    Wer sich Kinderaugen betrachtet und auf ihre Wünsche achtet. Kann die Welt mit anderen Augen sehen und sie mit kindlichen unbefangenen Augen sehen. Kinder öffnen verschlossene Türen, Kinder können tief berühren. Sie brauchen kein Geld, allein ihr Dasein ist kostbar genug.



    CC BY-NC-ND © 29.11.2011 Petra-Josephine

    Weihnachtsglöckchen

    Weihnachtsglöckchen erklingen
    Vorfreude still, sie durchdringen
    Herzen strömen Wärme hinaus
    Weihnachtlich gestimmt das Haus

    Kerzen brennen groß und kleine
    Hoffe es ist keiner heute allein!
    Aus der Küche riecht es lecker
    als wohnt neben an der Bäcker

    Fein geputzt der Weihnachtsbaum
    seine markantes Flair, ein Traum
    Augen sie leuchtenden wie Sterne
    Glockengeläut kommt aus der Ferne

    Geschenke gehen von Hand zu Hand
    sind vom Weihnachtsmann Versand
    Manchmal kommt er persönlich herum
    Kinder bleiben da auch schon mal stumm

    Traditionen werden hiermit gepflegt
    Spuren auch für die Zukunft gelegt
    Sind Erinnerungen an schöne Zeiten
    Sie auch in Zukunft Freude bereiten!

    Hörst du die Glöckchen schon Leuten!!!

    wünsche allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit
    eure Petra-Josie

    © 11.12.2015 Petra-Josephine

     

    Überbleibsel

     

    Es war Dezember, die Natur legte sich langsam zur Ruhe. Aus den Häusern schimmerten sanfte Lichter in die Dunkelheit hinein. Die Nachrichten aus aller Welt überschlugen sich und ließen die Menschen nicht so richtig zur Ruhe kommen.

     

    Tom, ein weiser alter Mann, wanderte, um abzuschalten, zu einem Ort, der noch naturbelassen war, und versuchte dort einfach seine innere Ruhe wiederzufinden.

     

    Er erinnerte sich an seine Kindheit, die er mitten im Krieg erleben musste. Keiner hatte ihn gefragt, ob es ihm recht sei, dass sein Vater von der Armee eingezogen wurde. Der Krieg tobte vor seiner Haustür. Nachts weinte er leise in sein Kissen, um seine Mutter nicht zu beunruhigen. Tagsüber half er und griffihr unter die Arme, so gut es eben ging,

     

    Weihnachten" erinnerte sich Tom, „was hätte ich dafür gegeben, wenn ich es mit meinen beiden Eltern hätte feiern können."

    So blieb er jenes Jahr, an welches er sich gerade erinnerte, mit seiner Mutter ganz allein. Tom wuchs schneller, als es der Mutter lieb war. Sie versuchte die Hosen zu verlängern und nähte Keile ein, damit er etwas auf dem Leib hatte. Wie gern hätte er eine neue Hose gewollt oder überhaupt eine warme passende Jacke. Seine war an den Ärmeln angestrickt und damit verlängert. Die Farbe ließ auch zu wünschen übrig, sie war gerade noch schwach zu erkennen. Ein Schauer durchfuhr ihn bei diesen Erinnerungen, ihm wurde bewusst, wie schwer es seine Mutter damals hatte, als sie alles allein bewältigen musste.

     

    Tom hatte tausend Wünsche von dem Weihnachtsmann. Dennoch malte er in jenem Jahr keinen Wunschzettel. Jedoch tief im Herzen pochte der wichtigste Wunsch, „möge es doch bald wieder „Frieden werden auf Erden.“

     

    Damals, als Tom seine erste Geschichte schrieb, war er gerade zehn Jahre alt geworden. Sie handelte von einem weisen Mann der versuchte Trost in einer Zeit auszusenden, in der keiner wusste, wie sich das Morgen entwickeln wird.

     

    Eine Traurigkeit durchfuhr ihn, denn die Geschichte, die er geschrieben hatte, war im Laufe seines Lebens irgendwo verloren gegangen.

    Er schloss seine Augen und wurde plötzlich Zuschauer eines wunderschönen Farbenspiels, welches seine Gedanken ihm präsentierten.

     

    Die Farben des Lebens

     

    Tom sah, wie er sich mit der Hand durchs Haar strich. Vor ihm lag ein weißes Blatt Papier und draußen regierte der Krieg.

     

    Er ließ seinen Stift übers weiße Papier gleiten, dem er damit seine Gedanken anvertraute,

    und reflektierte dabei seinen Morgen.

     

    Guten Morgen Leben", lächelt die Sonne durch die Fensterscheiben, zog an der Bettdecke und lockte es aus den Federn.

    Im Bad lächelte das Spiegelbild, „na guten Morgen, gut geschlafen?" Frohgelaunt verließ das Leben den Raum, um frühstücken zu gehen. Ein wohlbekannter Duft lud herzlichst dazu ein. Leben konnte so schön sein. Ruhe und Gelassenheit begleiteten es ein Stück.

     

    Das Leben spielt wie auf einer Theaterbühne", dachte Tom still für sich.

     

    Und schon ging der Vorhang auf und all die Farben stellten sich vor und es begann ein wundervolles Schauspiel.

     

    Das Schwarz begrüßte all die leuchtenden fröhlichen Farben. „Hallo ihr Lieben, na, wie geht es euch so". Doch keine der Farben schenkte dem Schwarz einen Blick. Jede hoffte, nicht angesprochen zu werden, wollte mit dem Schwarz der Dunkelheit nichts zu tun haben. Es war ihnen einfach unangenehm, in diese Situation geraten zu sein. Eine Zeit der Leere und Stille breitete sich aus.

    Wäre eine Stecknadel zu Boden gefallen, hätte es auch ein Tauber hören können.

     

    Wie Statuen standen all die leuchtenden fröhlichen Farben da, als sei ihnen ihr Leben angehalten worden.

     

    Ein leises Summen wurde immer lauter und setzte sich auf das Rot. Es war eine Eintagsfliege, die sich nicht stören ließ und ihr Leben gerade lebte. Die Fliege krabbelte dem Rot über die Nase, dass es zu jucken begann und es niesen musste. „Kannst du nicht aufpassen!", schnauzte das Rot in seiner wunderschönen kräftigen Signalfarbe.

     

    Das Grün bewegte sich im Luftzug des Windes und versuchte das Rot zu besänftigen, indem es dessen Oberfläche sanft streifte. Das Rot schaute dem Grün in die Augen und verstand dabei, was es ihm zu sagen hatte. „Ist schon gut, ich beruhige mich ja schon.“

     

    Das Schwarz stand Abseits und beobachtete genussvoll das Verhalten der einzelnen Farben.

     

    Das Blau stimmte eine leise Musik an so, als hörte man einen Bach plätschern. Es lächelte in seinem ganzen Sein.

     

    Da erschien das Weiß und stellte sich vor das Schwarz. Dabei vermischten sie sich zum Teil und erschufen das Grau, bevor sie wieder auseinandergingen. Nun stand das Grau am Rand der Bühne und forderte alle Farben des Lebens auf, ihren Beitrag zu leisten.

     

    Doch die richtige Stimmung wollte auch hier nicht aufkommen.

     

    Da kam aus der Ferne ein lautes Rufen. Das war eine vertraute Stimme. Alle schauten sich fragend um. „Wo kommt es her? Wer ist das?" Sie erkannten die Stimme des Gelbs.

     

    Keiner der Anwesenden hatte zuvor bemerkt, dass das Gelb noch gar nicht erschienen war.

     

    Fröhlich betrat es gerade die Bühne und fragte in die Runde, „komm ich zu spät?“, und bemerkte die trübe Stimmung unter den Farben.

     

    Dennoch war die Erleichterung Aller zu bemerken. „Nein du kommst gerade zur rechten Zeit“, sprach das Grau, welches bemüht war, das Ruder der gegenwärtigen Stimmung umzuschwenken.

     

    Das Gelb breitete sich aus und lächelte dabei, während es jede einzelne Farbe ein wenig streifte, auch das Schwarz.

     

    Wäre ein Blinder im Publikum gewesen, hätte er fühlen können, wie angenehm sich diese Situation für alle anfühlte. Wie der Retter in der Not, wo doch jede einzelne Farbe stolz auf die eigene Identität war.

     

    Was ist los mit euch?“ fragte das Gelb entschlossen nach.

     

    Das Schwarz gab den Ton an und hatte doch gar nichts zu melden", signalisierte das Rot freudestrahlend.

     

    Die beiden Grün und Blau antworteten gleichzeitig: „Was seid ihr nur für Jammerlappen“, und als sie es aussprachen, fühlten auch sie es in sich. Selbst sie hatten sich vom Erscheinen des Schwarzen irritieren lassen.

     

    Nun stellten sich die Farben des Lebens auf dem Weg auf. Jede Einzelne wollte dem Leben einen Sinn geben.

     

    Doch welcher Sinn steckt eigentlich in den Farben?

     

    Jede Farbe hat ein Recht auf ihr Dasein, wie jeder Mensch ein Recht auf sein Leben hat. Farben können Stimmungen auslösen, so wie auch jeder Mensch, unterschiedliche Stimmungen in sich trägt.

     

    Auf einmal tat es den leuchtenden Farben leid, das Schwarz nicht angemessen begrüßt zu haben. Sie reichten ihm die Hände und tanzten vor Freude mit ihm über die Bühne.

     

    Seitdem haben sich alle Farben freundschaftlich verbunden und wer aufmerksam durch die Natur geht, wird sie gemeinsam entdecken können. Überall.

     

    Viel Freude wünsche ich auch dir dabei, der Winter hält wundervolle Farbenspiele parat.

     

    Damit endete Toms Gedankentheaterstück. Ihn berührte die Geschichte so sehr, dass er sie nie vergessen konnte, zumal sie ihn an das kleine Mädchen Tina, im Nachtbarhaus gegenüber erinnerte.

     

    Die Weihnachtsbrotsuppe

     

    Plötzlich knallte es laut ganz nah draußen. Tina rannte zum Fenster. Sie war erst sechs Jahre alt und nur noch ihre Oma war bei ihr. Der Krieg hatte ihr die Eltern genommen.

    Oma war gerade gegangen, um bei Nachbarn etwas Mehl zu erbitten, damit sie wenigstens eine Mehlsuppe für ihr Enkelkind kochen konnte.

    Tina bekam panische Angst. Sie fürchtete, dass es nun auch Oma erwischt hatte, denn jemand lag auf der Straße mit dem Kopf nach unten. An den Umrissen erkannte das Kind, dass das ein Mensch sein musste, mehr nicht. Tinas Angst ließ sie unter den Küchentisch kriechen, während sie betete: „Lieber Gott, bitte hilf mir, lass mich nicht allein auf dieser Erde zurück!“ Immer wieder sprach sie diesen einen Satz, der ihr einen Funken Hoffnung in ihr kleines Herz schrieb. Erschöpft schlief sie dann irgendwann ein.

     

    Da ging leise die Tür auf und Tinas Oma trat unversehrt ein. Auf der anderen Straßenseite hatte sie für ihre Enkelin gebetet. „Bitte lieber Herr, lass Gnade walten und beschütze meine Enkelin sowie alle Kinder dieser Welt“

     

    Nun schaute sie sich erschrocken um, denn sie sah ihre Enkelin nicht gleich. Erschöpft und ausgelaugt zog sie den Stuhl vom Tisch zurück, um sich zu setzen, denn sie fühlte sich zittern. Beim Setzen spürte sie am Fuß einen unbekannten Widerstand. „Was war das?" Sofort schaute sie nach unten und sah ihre Enkelin dort, zusammengekauert schlafen.

     

    Ein Lächeln huschte der Oma übers Gesicht, das ihr sofort die Kraft zurückgab. Sie stand auf, nahm eine Decke und legte sie vorsichtig um das Kind, damit es warm hatte.

    Mehl hatte sie zwar keines, denn auch den Nachbarn war das Mehl ausgegangen.

    Alle Vorräte waren verbraucht, aber Omas Liebe hüllte das Kind warm ein und wärmte auch sie selbst.

     

    Der Magen knurrte: „Es muss doch noch etwas Essbares zu finden sein für meine Tina, damit wenigstens sie keinen Hunger zu leiden braucht".

    Überall sah Oma nach, und wurde fündig. Sie hatte ganz vergessen, dass sie dieser Tage, als vor dem Haus eine Panzerkolonne zu hören war, mehrere trockene Brotkanten hinter dem Tellerstapel versteckt hatte,

     

    Schnell setzte Oma Wasser auf, ließ es kochen und übergoss das harte Brot damit. Für Tina hatte sie noch ein Glas Milch von der Nachbarin geschenkt bekommen und etwas Zucker.

    Während Oma die Speise vorbereitete, erwachte Tina aus ihrem Schlaf. Vielleicht war es zu hart geworden auf den Boden oder ein Geräusch weckte sie auf.

    Nein, es war der Hunger, der sich laut meldete und gut zu hören war, als ihm der Duft des Brotes die Nase kitzelte."

     

    Schnell stellte Oma noch den grünen Tannenzweig in die Vase, den sie von der Nachbarin mitbekommen hatte, zündete eine Kerze an und schöpfte feierlich die köstliche Weihnachtsbrotsuppe in die Teller, um sie gemeinsam mit dem Kind zu verspeisen.

     

    In der Zwischenzeit saß Tom, der alte weise Mann, auf einem Baumstumpf, der ihm während der Erholungspause als Sitzgelegenheit diente. Er dachte: „Die Tage sind so unterschiedlich, wie das Leben auch und das über Jahrzehnte".

    Tief holte er Luft, bedankte sich bei dem Leben für diese Erinnerungen, stand auf und ging weiter seiner Wege. Es war ganz allein sein Spaziergang.

    Am Heiligen Abend vor der Dunkelheit war er wieder daheim, wo für ihn gesorgt wurde.

     

    © 04.12.2015 Petra-Josephine

     

     

    geSCHENKE

     

    In der Vorweihnachtszeit, werden gewöhnlich die Tage kürzer.

     

    Es ist eine Zeit um Inne zu halten. Die einen sind auf der Suche nach Geschenke für ihre Liebsten.

    Anderen versuchen sich nicht in diesen Strudel zu bewegen, sind froh wenn all der Rummel vorüber ist.

     

    Wünsche werden ganz unterschiedlicher Art erfüllt. Die Einen bringen etwas auf den Tisch, was sie sich sonst nicht leisten können. Weihnachten ist ja auch etwas besonderes. Damit krönen sie diese Zeit für sich. Wundervolle Gerüche wohlbekannt erlebt so manch eine Küche.

    Andere sitzen schon seit Monaten kreativ und bedenken damit ihren Liebsten, den sie eine Freude bereiten wollen.

     

    Wie sieht das mit einem selber aus. Was wünscht man sich zum Fest der Liebe? Sicher dass alles so weit wie möglich harmonisch friedlich nach Herzenswünschen abläuft. Es ist eine Zeit, wo man ein wenig näher rückt als im Alltag. Eine Zeit wo sich einiges ballt. Da prallen Vorstellungen und Realität zusammen. Gerade hier offenbart sich das wahre Weihnachten, wie man miteinander umgeht.

    Weihnachten ist nicht nur das man den Anderen beschenkt, Weihnachten ist ein Gefühl, das jeder Einzelne für sich im Herzen anders beschreibt. Es wandelt sich auch im Laufe der Jahre, da Menschen kommen und auch gehen. Sie hinterlassen, wenn sie nicht mehr da sind ein kleines Stück Weihnachten in uns, weil wir mit ihnen etwas verbinden was kein anderer ersetzen kann.

     

    Neulich las ich folgende Worte, „bist du aber wunschlos, lebst du in Freiheit“.

    Was bedeutet das im Einzelnen. Braucht man nicht Wünsche um ein Ziel im Leben zu haben? Was machen Wünsche mit einem. Sie führen uns auf einen Weg, damit wir es erreichen die Wunscherfüllung erleben.

    Stellt euch vor, vor euch ist ein Berg auf ihn liegt euer Wunsch, der Weg hinauf ist euer Beitrag den ihr Leistet um die Wunscherfüllung zu erleben. Hat sich der Wunsch erfüllt wisst und erlebt jeder für sich was es mit einem macht. Die einen erleben Ernüchterung und andere wiederum baden im Glücksgefühl. Keiner weiß im Vorher, wie es sich präsentieren wird, was es aus einem macht.

    Wünsche werden aus einer Sehnsucht heraus geboren. Wir sehen oder fühlen etwas und sind auf der Suche es selbst zu besitzen. Ja wir Menschen orientieren uns oft an unserem Umfeld, es prägt damit unser Handeln.

     

    Manch ein Wunsch, den wir in uns tragen, übertragen wir auch in unsere Mitmenschen. Wir schenken jenes, was uns selbst auch Freude bereitet. Die sind Geschenke die sich verdoppeln, man kann sie in die Kategorie Humanität eingliedern.

     

    Mit dem Weihnachtsfest geht auch langsam ein Jahr zu neige, man blickt zurück was das Leben einem gegeben oder nicht gegeben hat. Erlebt Momente die einem bewusst machen, wie und was das Leben aus einem gemacht hat.

     

    Ich bin Dankbar, für all das was sich hinter mir befindet und freue mich auf das was noch kommen möchte.

    Ich bin Dankbar, mich nicht mehr allein gelassen zu fühlen. Das ist mein ganz persönliches Inventurergebnis.

     

    Frohe Weihnachten sowie ein guten Rutsch ins neue Jahr
    wünsche ich All meinen treuen Lesern und Leserinnen

     

     Ich wünsche euch Gelassenheit

    um Zufriedenheit zu erleben

    in Gesundheit zu baden!

     

     

     

    Eure Petra-Josie

     

    © 15.12.2015 Petra-Josephine

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