Dreiundzwanzigstes Adventstürchen

    Dreiundzwanzigstes Adventstürchen

     

    Die letzten Nächte wurden immer dunkler und der Mond schien sich einfach Urlaub genommen zu haben. Jedenfalls ließ er sich einfach nicht oder immer weniger sichten. Na das wird morgen ja sicher ein Chaos geben, wenn der Weihnachtsmann oder das Christkind ihre Gaben überbringen. So ganz dunkel im Verborgenen, da hilft kein Schlüsselloch durch das man vielleicht im günstigen Moment doch noch was erspähen könnte. Dunkel bleibt Dunkel, Hand aufs Herz, habt ihr das auch schon mal versucht? Im voraus schon etwas in Erfahrung zu bringen? Ich verrate es euch, dabei nehmt ihr euch die schönste Freude des Überrascht Werdens. Wie wollt ihr euch freuen, wenn ihr schon wisst was ihr vom Christkind oder dem Weihnachtsmann bekommt.

     

    Der Weihnachtsbaum wartet schon sehnsüchtig darauf am Abend traditionsgemäß geschmückt zu werden. Damit er zum Heiligen Abend den Zauber der Weihnacht ins Wohnzimmer Einzug erhält. Sobald auch der letzte Weihnachtsschmuck angebracht ist, verlassen die Kinder das Wohnzimmer und dürfen erst am heiligen Abend diesen Raum im Lichterglanz und Weihnachtsduft betreten. So auch bei Aron und Ravi, ein ganz besonderer Moment den geschmückten Weihnachtsbaum in voller Erwartung verlassen zu müssen. Sich in Geduld üben bis endlich das bekannte Glöckchen aus dem Wohnzimmer läutet.

     

    Dafür hat Ravi besonders gute Ohren, ich verrate euch, was er letzte Nacht für ein seltsames Geräusch wahrgenommen hat. Es war wie Gläser oder Flaschen die an einander trafen. Genau es sind Glasflaschen gewesen. Wenn Ravi mit Mama und Papa Flaschen zum Automaten bringen, klingt es ähnlich. Diese hier waren voll, da sie etwas dumpfer klangen, was kann das nur sein? Ravi ist noch so in Gedanken versunken, um sich ins Geräusch zu verlieren. Da ging schon die Tür auf und ein herzliches guten Morgen durchdrang die Stille des Morgens. „Ist heute Weihnachten?“ forschte er sofort nach. „Nein Ravi morgen ist Weihnachten, ganz bestimmt Morgen. Wir haben doch noch gar nicht den Weihnachtsbaum an geputzt.“ In dem Mama Bella noch am erklären war, stand Aron schon neben Ravi und erklärte ihn gleich du musst ganz vorsichtig die Glaskugeln anhängen. Sie sind sehr zerbrechlich. Aron weiß noch ganz genau wie leid es ihm tat, als ihn seine Lieblingskugel aus der Hand rollte und zu Boden fiel. „Ach Aron, das ist doch schon lange her, ab und an darf es auch mal eine neue Weihnachtkugel sein“ dabei lächelt sie ihn tröstend an. Zu Ravi sagte sie „du machst das schon und darf uns mit helfen.“

     

    Jedoch bevor sie sich stärkten und es zum Baum putzen ging, verschwanden die Jungs zu den Wichteln. Ravis Blick sah seltsam aus. Sollen das die Glasflaschen gewesen sein, die er in der Nacht gehört hatte? Ein ungläubiger Blick verzierte für einen Moment sein zartes Gesicht. Er entdeckte im Wichtelbereich einen grünen Kasten mit der Aufschrift Beer. Schüttelte seinen Kopf und verschwand wieder.

     

    Was das wohl mit dem Geräusch und den Glasflaschen auf sich hat, erfährt ihr vielleicht morgen.

     

    © Petra-Josephine