Vierundzwanzigstes Adventstürchen

    Vierundzwanzigstes Adventstürchen

    Eine magische Stille lag im Raum. Mama Bella werkelt in der Küche und bereitete das Frühstück vor. Im Kinderzimmer war es ebenfalls noch mucksmäuschen still, die Kids schliefen noch tief und fest. Die Wichtel Kalle und Niko bereiteten ihr Rückzug vor. Ihnen war es ein klein wenig schwer ums Herz. Obwohl sie sich freuten wieder mit den anderen Wichteln im hohen Norden im Wichtel Land  aufeinander zu treffen und all die wundervollen und manchmal traurigen Geschichten zu erfahren, welche ein jeder zu erzählen hat. Was immer ein freudiges Fest im Wichtelland ist. Wenn alle Wichtel wohlbehalten zurück gekehrt sind. Der älteste Wichtel Tomte, schreibt sorgfältig alles ins Wichtelbuch was ganz besonders war und bei den Familien gut angekommen ist. So können alle Wichtel übers Jahr in diesem Buch ihr Wissen der Menschen und Kinder erweitern. Nur von wo sie all ihr Schabernack und Streiche her haben, das wird wohl in Ewigkeit ein Geheimnis bleiben.

     

    Plötzlich erklang ein lauter Aufschrei, mitten in der Stille des entspannten morgens hinein. „Das kann doch nicht wahr sein!“ Und dann nach wenigen Sekunden mit einer noch kräftiger Stimme. „Das kann doch nicht wahr sein!“

     

    Mama Bella klappert in diesem Moment mit dem Geschirr, das sie davon nichts mitbekam. Es war eindeutig Papa Silas der zum dritten Mal jetzt noch lauter rief. „Das kann doch nicht wahr und euer Ernst sein!“ Die Stimme kam aus dem Bad und Ravi erwachte zuerst und lief mit seinen nackten Füßen ins Bad. Stand fragend in der Tür und erblickte Papa Silas auf die Toilette sitzen. Ravi hielt sich die Nase zu und lief zu Mama Bella in die Küche um ihr zu berichten was geschehen war. Auch sie spricht laut vor sich her. „Das kann doch nicht wahr sein! Gestern erst habe ich den Schrank mit frischen Toiletten Rollen aufgefüllt. „Hast du auch richtig nach geschaut“ fragte sie Ravi, als sie sich schon auf den Weg ins Bad befand, um ihren Mann in der Notsituation bei zu stehen.

    Hinter der Wichteltür hörte man die Wichtel lachen. Sie konnten gar nicht aufhören. Sie lachten und lachten. Obwohl Papa Silas wahrlich keineswegs zum Lachen war. Mama Bella staunte nicht schlecht. Keine einzige Rolle Toilettenpapier lag mehr in den Schrank, welchen sie am Vortag aufgefüllt hatte. Seltsam, Moment mal tröstete sie ihren Mann und eilte in den Waschraum. Wo sie die zwei Rollen platziert hatte, welche gestern kein Platz mehr in den Schrankfach fanden. Auch die waren verschwunden und die Tüte lag leer an jenem Platz wo Mama Bella sie abgelegt hatte. „Das kann doch nicht wahr sein!“ schimpfte sie laut vor sich her.

    Die Wichtel lachten immer noch köstlich hinter der Wichteltür und lauschten aufmerksam dem Geschehen in der Wohnung.
    Ravi stand neben Mama Bella und traute seinen Augen kaum, ehe er ein Wort sagen konnte. Er  tippte mehrfach vor lauter Aufregung Mama Bella an und zeigte nur auf die Waschmaschine. In ihr befanden sich jene Toilettenrollen, welche sie gestern erst gekauft hatte. Schnell öffnete sie das Bullauge der Waschmaschinen und reichte Ravi eine Rolle Toilettenpapier und sagte „Bring sie bitte fix zu Papa“. Welch eine Erleichterung ward es für ihn endlich seine morgendliche Sitzung beenden zu können. Mama Bella holte alle Rollen aus der Trommel die zum Glück trocken geblieben waren und platzierte sie wieder dort ein, wo sie gewöhnlich ihren vertrauten Platz hatten.
    Am Frühstückstisch erzählten sie sich von den Streich den sicher nur die Wichtel Kalle und Niko gemacht haben können.

     

    Ein klein wenig Wehmut vermischte sich unter der Vorfreude des nahenden Weihnachtsfestes.

     

    Freudestrahlend entdeckten die Kinder am heiligen Abend am Weihnachtsbaum hängend ein Wichtelbrief.

     

    Lieber Aron, lieber Ravi

    Wir danken euch von Herzen, das ihr dafür gesorgt habt, das wir mit Hilfe eines Zauberpulver doch wieder zurück ins Wichtelland kommen. Kaum auszudenken, wenn wir mit unseren kleinen Fahrrädern die lange Reise antreten müssten. Wir wären Wochen unterwegs.

    Dir lieber Ravi wünschen wir von ganzem Herzen einen guten Schulstart im nächsten Jahr.

     

    Pünktlich zur Einschulung senden wir dir aus unseren Wichtel Ikea eine kleine Kiste mit zahlreichen Buchstaben, sowie eine Spielanleitung mit mehreren Möglichkeiten. So kannst du dir mit Aron die Zeit mit fleißigen lernen vertreiben bis wir pünktlich zum ersten Dezember bei euch einziehen.

     

    Dankeschön, es war wieder wunderschön mit euch allen.

     

    Tschüss bis zum nächsten Jahr
    eure Wichtel Kalle und Niko

     

    Unter dem Weihnachtsbaum lagen die Geschenke, welche sie nach und nach öffneten und sich an den Gaben erfreuten.

     

    Die Wichtel packten alles zusammen und traten die Rückreise ins Wichtelland in den hohen Norden an. Mit einem wohligen Gefühl bei Aron und Ravi immer wieder willkommen zu sein.

     

    © Petra-Josephine

     

    Die Wichtel Kalle und Niko sowie die Wichtelline Edda wünschen euch Allen eine friedliche besinnliche Weihnachtszeit.