Das Wunder der Natur




    Das Wunder der Natur

    Er lief jeden Tag, diesen stillen Weg in den Wald hinein. Naturbelassen war er und gerade deswegen liebte er diesen ganz besonderen unberührten Weg. In seiner Hand hielt er am Anfang eine Flasche, die er später dann, in einen Rucksack packte, weil er sie verdoppelte. In Gedanken versunken wanderte er seinen gewohnten Spaziergang in die Stille um Abstand von dem Alltagsgestressten Tag zu finden. Damit er sich selbst erleben konnte, er genoss das Naturbild welches ihn sanft empfing und den Alltag abnahm. Er fühlte sich wie umgezogen neu eingekleidet jedes Mal erneut. Dies geschah schon allein bei seiner Wanderung, die immer das gleiche Ziel hatte. In diesem Wald gab es einen ganz bestimmten Ort, er nannte ihn seine Ruhe Oase. Dort kannte er jede einzelne Pflanze und die Tiere mit denen er schon Freundschaften geschlossen hatte.
    Alles was ihm hier begegnete, war ihm sehr vertraut und ans Herz gewachsen. Er schöpfte hier Kraft für sich und alle die er liebte. Nie begegnete er an diesem Ort einem anderen Menschen, er fühlte sich an diesem Ort, als sei er nur für ihn geschaffen.
    Eigentlich wusste er nicht, wie oft er diese Wegwanderung schon unternommen hatte und doch kann er sich ganz genau daran erinnern als sie ihm auffiel am Wegesrand. Sie war dem verdursten nah und sehr geschwächt. Sein Blick den er ihr zuwarf hatte seine eigene Sprache: „Grüß dich, du traurige Pflanze am Wegesrand, halte durch ich habe extra für dich mir eine zweite Flasche zu gelegt. Du bekommst, wenn ich zurückkomme, das was dir fehlt, gestern bist du mir das erste Mal aufgefallen und hast mir keine Ruhe gelassen.“
    Die Pflanze spürte die Aufmerksamkeit, die sie durch ihn erhielt und hielt durch, bis er nach zwei bis vier Stunden wieder bei ihr erschien. In der Flasche hatte er Wasser aus der reinen Quelle seiner Ruhe Oase für sie extra abgeschöpft. „Danke sagte sie zu ihm, indem sie sich von dem vollsog, was er ihr reichte.“ Ein Lächeln sprang über, welches Erleichterung in ihm auslöste.
    Sie hatte das Bedürfnis ihn zu warnen und sprach „Mein Leben ist sehr kurz und auf 1 Jahr begrenzt, warum mühst du dich so um mich?“ Der Wind wehte durch die Pflanze, als würde er das Fragezeichen noch zusätzlich unterstreichen. „Weil du mir auch Wichtig bist und ans Herz gewachsen, bei all meinen Wanderungen. Auch wenn ich dich nie wahrnahm, sah ich dich jetzt und wusste sofort, dass du mich brauchst. “
    „Wenn ich meine weiße Blüte für die Bienen öffne, verblühe ich in meiner ganzen Schönheit“
    „Allein diesen Augenblick mit dir gemeinsam erleben zu dürfen, ist Lohn genug für meine Mühe und das hoffen dich im nächsten Jahr wieder hier am Wegesrand begrüßen zu können“ antwortete er ihr.

    So geschah es, das er sie jedes Mal Waser von der reinen Quelle mitbrachte und diese Flasche ihr liebevoll verabreichte und die umgebenen Pflanzen dankten es, in dem sie ihr extra Schutz und halt gaben. Allein bei seiner Wanderung konnte er mit geschlossenen Augen fühlen, wo seine Pflanze stand und wie es ihr ging.

    Wie sie es ihn schon Voraus prophezeite, blühte sie auf, so prächtig wie noch nie zuvor. Am liebsten hätte er hier sofort halt gemacht und seine Wanderung unterbrochen, doch er wusste warum er diesen Weg unbeirrt immer wieder ging. Die zweite Flasche nahm er mit für seine große Liebe, eine Frau die er aus tiefstem Herzen liebte und sehr krank war. Mit diesem reinen Naturbelassen Wasser konnte er sie heilen, nach sieben ungewisseren Jahren. Sie war zu schwach um ihn zu begleiten bei seinen Wanderungen.
    Doch das Wunder, die Kraft die unverkennbar in jedem steck, ließ ihm das erleben, an was er tatsächlich nicht zu hoffen wagte.
    So sprach sie zu ihm mit einem neuen liebevollen aufgeräumten Blick. „Darf ich dich heute begleiten zu deiner wundervollen Pflanze, die auch mir ans Herz gewachsen ist?“
    Erstaunt und mit frischer aufgetankter Lebensfreude begleitete er sie gerne zu seiner Ruhe Oase und war ganz gespannt ob sie diese Pflanze selbst entdeckt. Von der er ihr immer wieder neues berichtete.



    CC BY-NC-ND © 08.05.2012 Petra-Josephine