Viertes Adventstürchen

    Viertes Adventstürchen

    So machten sich Kalle und Niko auf den Weg um endlich eine Lösung für ihr Problem zu finden. zogen sich warm an und wollten gerade die Tür öffnen, um nach draußen zu gehen. Da rief die Wichtelline Edda von weiten so laut sie konnte ihre beiden Namen. Doch das war zu spät sie konnte ihre Freunde Kalle und Niko nicht mehr erreichen. Ehe sie die Tür erreichte waren diese schon im Dickicht des Waldes verschwunden. Eine wichtige Regel gab es im Wichtelland. Geht bitte nie allein in den Wald seit immer, ja immer zu zweit oder mehrere Wichtel. So könnt ihr euch gegenseitig besser helfen. Verstehen wollte das natürlich kein Wichtel so richtig, doch sie hielten sich alle daran. Wussten sie doch, wer einmal hier im Wichtelland die Regeln missachtete wurde unwiderruflich für mindestens drei Jahre gesperrt. Ihr könnt mir glauben darauf hatte kein Wichtel Lust. Die Zeit unter den Menschen zur Weihnachtszeit zu sein war schließlich eine hohe Ehre. Welche jeder einzelne Wichtel mit Ehre von Herzen gern erfüllt. Darum war es auch Kalle und Niko so wichtig in Erfahrung zu bringen, wohin ihre ihn anvertraute Familie denn nun gezogen sind.

    Der Weg war lang und verlangte sehr viel Mut von Kalle und Niko ab. Es knackte hier und dort je tiefer sie in den Wald kamen. Der Wind spielte mit den Baumwipfeln, so das Einzelne dicht gewachsene Baumkronen aneinander rieben und die Stille des Waldes durchdrang. Hin und wieder huschten kleinere Tiere durchs Geäst.

    Sie waren sicher schon eine Stunde unterwegs. Da wurden sie von einem köstlichen Pilzduft empfangen. Sie zogen den Duft tief durch die Nase ein und blieben für einen kurzen Moment beeindruckt stehen.

    "Ob wir ein paar Pilze für Gustav mitnehmen? Er wird sich bestimmt darüber freuen." Fragte Niko bereitwillig seinen Wichtelfreund.
    Kalle schaute ihn ernst an "Hast du dein Gelöbnis vergessen, was wir bei der Prüfung gegeben haben?"

    "Oh nein ganz bestimmt nicht" versicherte Niko. Obwohl er das in jenen Moment nicht auf den Schirm hatte. Das sie sich nie von dem Ablenken sollten was sie gerade auf den Weg gebracht haben. Denn sie waren auf den Weg zu Gustav und nicht auf den Weg Pilze zu sammeln. Das war die Aufgabe der Wichtel*inne. Sie waren in der hohen Kunst der Pilzschule eingeweiht und kannten jeden einzelnen Pilz. An ihrem Duft und Beschaffenheit. Sie wussten ganz genau welchen Pilz sie mitnehmen durften.

    "Ist schon gut Niko, brauchst dich nicht zu schämen" gab Kalle sein Freund zu verstehen. Gestand dabei, dass er den gleichen Gedanken hatte. Sich dann jedoch sofort an die Regeln erinnerte"
    "Danke Kalle, du bist ein wahrer Freund, lass uns weitergehen sonst kommen wir heute nie an. Wird sicher bald dunkel werden." Denn hoch im Norden sind die Tage bei weitem nicht so lang wie sie Aron und Ravi so wie die vielen anderen Kinder mit ihren Familien erleben.

    Sie setzten ihren eingeschlagenen Weg zielgerichtet fort. Nachdem sie weitere hundert Schritte gelaufen sind entdeckten sie ein Licht zwischen den Baumstämme hindurch leuchten. "Niko schau mal" und er zeigte zu dem Licht. "Dort wohnt bestimmt Gustav, wir haben es fast geschafft". Erleichterung und Freude durchflutete ihnen zugleich. Sie kamen noch an eine Brücke und einem Bach vorbei. Dessen Lied wunderschön und berauschend klang. Am liebsten hätten sie sich ein Weilchen ausgeruht. Doch es wurde schon zusehends Dunkel und man sah nicht mehr viel.
    "Komm schon Niko, sonst müssen wir hier noch am Bach übernachten"
    "Ich komm ja schon" gab Niko zu verstehen, obwohl ihn seine Füße eigentlich nicht weiter tragen wollten. "Komm schon, die paar Schritte schaffst du auch noch."
    Ob er nun nur müde von der langen Wanderung war oder ihm mulmig zu mute den ältesten aller Wichtel gleich gegenüber zu stehen, bleibt sein Geheimnis.
    Endlich errichten sie das Haus und standen vor der Eingangstür an der mit großen Buchstaben Gustav zu lesen war. Wer sich zu klopfen wagt oder ob die Tür allein aufgeht erfährt ihr vielleicht morgen.

    © Petra-Josephine