Fürsorglichkeit

    Fürsorglichkeit

    In der Silvesternacht hat es überall gefunkt geglüht und gekracht. Viele Vorsätze haben sich die Menschen fürs neue Jahr vorgenommen. Nicht alle werden ihr Ziel erreichen, andere werden etwas bewältigen woran sie selbst nie im Traume gedacht haben. So wird jeder ganz unterschiedlich das neue Jahr erleben. Sicherlich werden auch viele Menschen kommen und auch einige sich auf die Reise begeben. Andere wiederum werden sich verlieben oder endgültig auseinandergehen.
    So wird jeder sicher aufmerksam und sorgfältig sein eigenes Leben meistern.

    Der Weihnachtsmann hat selbstverständlich auch Silvester gefeiert und seine Gedanken Revue passieren lassen. Doch an einer Stelle blieben seine Gedanken hängen und es ließ ihn keine Ruhe.
    Er hatte das starke Bedürfnis einfach noch einmal dort nachzuschauen was aus dem Menschenkind geworden ist, welches er im Wald aufgespürt hatte und seinen Eltern dann übergab.
    Doch so leicht ist es jetzt für ihn ja nicht, einfach aufzutauchen um nachzuschauen. So rief er all seine Engelchen zusammen, erzählte ihn von seinem größten Wunsch den er im Herzen trug. Sofort waren sie bereit ihm seinen Wunsch zu erfüllen. Ganz still saß traurig ein Engelchen fast unbemerkt in der Ecke.
    Der Weihnachtsmann bemerkte es erst so richtig, beim zweiten hinschauen. „ Mein Engelchen was hast du?“ fragte er es gleich. Alle haben sich sofort gemeldet und ich kam nicht einmal dazu mich bemerkbar zu machen. Sei nicht traurig Engelchen, du bekommst eine ganz besondere Aufgabe warte nur erst einmal ab. Der Weihnachtsmann freute sich, weil er ein leichtes Lächeln in den Augen des Engelchens entdecken konnte. Zufrieden fühlte es sich, da es auch zu Wort gekommen war und das es fühlte bemerkt zu werden.
    Die anderen Engelchen waren in der Zwischenzeit schon zur Familie geflogen, in dem das Menschenkind wohnte. Jeder hatte sich ein Familienmitglied ausgesucht und wollte ihn ein wenig begleiten um auch genau nachher dem Weihnachtsmann berichten zu können, was sie erlebt haben.
    Das Menschenkind fanden sie im Kinderzimmer, es war sich selbst überlassen. Betroffen schauten sie sich um, um doch noch etwas zu entdecken was ihr Gefühl entlasten würde. Sie fanden jedoch nichts. Dabei ging die Tür auf und die Mutter trat hinein, ihre Worte waren liebe voll, jedoch nicht das Gefühl welches da mitschwang. Selbst dem Engelchen lief ein Schauer über den Rücken, als er das mit erlebte. Die ersten Gedanken die ihm dabei kamen, er konnte es jetzt verstehen, warum der Weihnachtsmann es im Wald vorgefunden hat. Doch so schnell wollte das Engelchen nicht aufgeben und beschloss eine längere Weile beim Menschenkind zu bleiben.
    Spät am Abend ging die Tür auf und der Vater des Menschenkindes schaute hinein. Er wollte liebevoll sein, jedoch sein Atem sprach für sich, er war sichtlich nicht mehr ganz alleine. Das Menschenkind war erleichtert, als er die Tür von außen wieder geschlossen hatte. Auch hier schüttelte das Engelchen den Kopf und hätte das Menschenkind am liebsten in den Arm genommen und es Liebe und Wärme geschenkt.
    Das Menschenkind legte sich zur Ruhe kuschelte sich in die Decke und umarmte einen Teddy, der schon sehr mitgenommen aussah und schlief auch schnell ein. Das Engelchen beobachtete das Menschenkind und erfreute sich daran, dass es wohl einen liebevollen angenehmen Schlaf schläft.
    Es sah so friedlich und entspannt dabei aus, ab und zu huschte auch ein Lächeln übers Gesicht.
    Als alle schliefen trafen sich die Engel in der dritten Mitternachtsstunde um auszuwerten was sie alles erlebten. Sie kamen zu dem Ergebnis, das das Menschenkind dringend Hilfe bekommen muss.
    So gingen sie gemeinsam zurück zum Weihnachtsmann und berichteten was sie gesehen und erlebt hatten. Er sprach: „Habt vielen Dank, meine lieben Engel, so hat mich mein Gefühl doch nicht enttäuscht. Ich werde mir etwas einfallen lassen, wie wir dieses Menschenkind helfen können“
    Eigentlich wusste er schon, was er vor hatte, doch das wollte er nicht gleich Preis geben.
    Seine Gedanken wanderten sofort zu dem Engelchen welches nicht zu Wort kam.

    Am nächsten Tag rief der Weihnachtsmann das stille Engelchen zu sich. Hör mal zu mein liebes Engelchen: „Ich habe eine ganz große wertvolle Aufgabe für dich. Dabei kannst du auch über dich selbst herauswachsen, denn ihr seid euch beide so ähnlich. Du wirst zu dem Menschenkind gehen und dafür sorgen das es Liebe und Wärme erfährt“ Lass es ruhig bei den Eltern, die brauchen das Menschenkind, sie schaden ihn nicht wirklich. Jedoch braucht das Menschenkind ganz dringend Erlebnisse die für andere ganz normal sind. Da du weißt wie es ist, wenn man nicht zum Zuge kommt denke ich, bist du genau der Richtige, der dafür wie geschaffen ist. Auf einmal bekam das Engelchen ein leuchten in die Augen, so etwas hat es nicht erwartet solch eine wundervolle Verantwortung übertragen zu bekommen. Es bedankte sich beim Weihnachtsmann und sagte: „Ich werde versuchen mein Bestes zu geben“ Er antwortete: „Ich weiß mein Engelchen, genau deswegen habe ich dich ja auch dafür ausgesucht“ Er lächelte vertraut zufrieden dabei.
    Das Engelchen machte sich auf den Weg zum Menschenkind um sich dort nützlich zu erweisen.

     

    PS. ein Folgewerk zu *Früh am Heiligen Abend* mal sehen ob da noch was kommt :-)


    CC BY-NC-ND © 04.01.2011 Petra-Josephine