Zehntes Adventstürchen
In der Nacht polterte es im Kinderzimmer, als ob da einer in die hintersten Ecken etwas bestimmtes sucht. Wer mag das wohl sein? Was hat das zu bedeuten? Sind da wohl wieder die Roträuber am Werk und die Wichtel bekommen wieder nichts mit. Gegen Morgen kurz bevor sich die Nacht in den Tag wendet sah man Kalle dem Aron einen Kuss auf die Wange geben und Niko gab Ravi ebenfalls einen Wichtelkuss auf die Wange. Zum Glück erwachten die Jungs nicht dabei. Es huschte ihnen nur ein zufriedenes Lächeln über ihre Gesicht.
Weit nach dem Frühstück sah man die Jungs eifrig in der Küche Möhren schrappen und Ravi schälte Kartoffeln, so gut es eben ging. Selbstverständlich unter den wachsamen Blick von Mama Bella. Die alle Zutaten mit den Jungs zuvor durchgegangen ist und sie sich alles bereit gestellt haben. Aron durfte das Gemüse in der Pfanne dünsten.
Ravi bereitete in der Zeit das Backblech mit den Kartoffelspalten vor und durfte es selbst in die Backröhre schieben. „Du darfst auf die Kartoffeln aufpassen, wenn sie leicht braun werden gibt du mir bescheid Ravi, Okay?“ Er nickte voller Freude.
Ravi durfte auch den Tomatenmark so gut es ihm halt gelang in das Gefäß drücken. Den Rest übernahm Mama Bella. Sie nahm den Pürierstab aus dem Küchenschrank und Aron prüfte zuvor kurz ob sie auch an alle Zutaten gedacht haben. Das pürieren war ganz schön laut, das Ravi ein paar Schritte zurück ging. Denn laute Geräusche mag er gar nicht. Nachdem Mama Bella fertig war schaute er gleich noch einmal durch die Backofenscheibe. „Ich glaube sie werden langsam braun“ stellte er freudig fest. „Noch ein paar Minuten dann kann ich sie raus nehmen.“ erklärte sie nachdem auch sie sich davon überzeugt hatte. Gemeinsam deckten sie in der Zwischenzeit den Tisch. Es roch schon herrlich in der Küche und wenn es mal für einen Moment still war, konnte man sogar das knurren der kleinen Bäuche hören.
Dann war es endlich so weit, alles stand auf den Tisch und wurde auf die Teller verteilt. Die Spannung stieg zusehend. Papa Silas sah skeptisch aus. „Na dann guten Appetit, danke fürs kochen Jungs“ eröffnete war die Mahlzeit. Ein jeder kostete und ward zufrieden. Aron und Ravi nahmen sich sogar noch etwas Nachschlag. Das bedeutet das Essen war ein voller Erfolg. Ein bisschen Soße war noch übrig geblieben, diese landete am Abend auf eine Gemüsepizza, welche sie gemeinsam fertigten. Natürlich unbedingt mit Mais, da fiel immer etwas zum naschen für die Jungs ab. Das Nachen war eh das schönste beim mitkochen oder backen.
Was in der letzten Nacht gepoltert hat, das erfährst du vielleicht morgen.
© Petra-Josephine