Siebzehntes Adventstürchen
Sie konnten gar nicht genug bekommen und der Rodelberg ward gut besucht. Fröhlich ausgelassen erfreuten sich auch andere Kinder an dem Wintervergnügen, welches die Schneepracht mit sich gebracht hat. Es ging hier zu, wie sie es von der großen Rutsche im Stadtpark gewöhnt sind. Einzeln der Reihe nach. Auf kleinere Kinder wurde Rücksicht genommen. Es war eine Freude die Kinder einfach nur zu beobachten ohne irgendeine Anweisung zu geben. Langsam senkte sich die Sonne und gab dem Schnee und die Umgebung ein besonderes Licht. So das nicht nur die Erwachsenen dieses Schauspiel der Natur mit wahrnahmen. Der Schnee glitzerte und funkelte noch einmal auf als verabschiedete auch er sich von dem Sonnenlicht. Auf dem Heimweg spielte das Licht der Straßenlaternen mit den Kristallen des Schnees. Wie kleine Diamanten funkelten sie hier und da immer wieder auf. Ravi konnte davon gar nicht genug bekommen und lief von einem aufblinken zum anderen. So bemerkte er gar nicht, das es immer kälter wurde nach dem sich die Sonne verabschiedet hatte. Erst als sie die Wohnungstür betraten und eine warme Husche ihn entgegen kam, spürte er wie kalt seine Hände und Wangen geworden sind. Auch Aron ward froh wieder ins wohlige Heim angekommen zu sein. Denn auch seine Finger fröstelten langsam.
Mama Bella lies ein Warmes Bad ein und die Kinder wärmten sich schnell wieder auf. In der Zwischenzeit sorgte sie für das leibliche Wohl und etwas warmes zum trinken. Frische Luft fördert ja schließlich auch den Appetit.
Die Wichtel Kalle und Niko hörten den jubeln und das fröhliche Lachen der Jungs und bekamen gleich Lust auf ein ausgiebiges Bad. Doch da sie ja nicht gesehen werden dürfen, mussten sie sich vorerst mit dem Herzenswunsch zu Frieden geben. Er hing, wie eine Notiz an einem Brett und wartete geduldig darauf erfüllt zu werden.
Nachdem die Kinder warm eingekleidet waren und sich gut gestärkt hatten, gingen sie zur Wichteltür um den Wichtel gute Nacht zu sagen. Doch was war das? Da müssen doch die Wichtel draußen gewesen sein und sich einen gemütlichen Nachmittag gemacht haben. Auf dem Tisch standen zwei kleine Sanduhren. Was sie nur damit gemacht haben? Ravi nahm sich eine und drehte sie um und schaute wie der Sand auf die andere Seite rieselte. Dies wiederholte er gleich noch einmal und sah geduldig dem Sandlauf zu.
Aron war auf dem Weg ins Wohnzimmer und erblickte alle Kissen auf dem Fußboden. „Na hier ging es ja hoch her“ sprach er eher zu sich. Blickte sich weiter um und ward zufrieden. Denn zum Glück ist alles andere noch am rechten Ort und kein Schaden entstanden. Doch eines ward er sich sicher, wenn Ravi ins Kinderzimmer kommt, gibt es eine saftige Kissenschlacht.
Ob Kalle und Niko sich ihren Herzenswunsch erfüllen erfährt ihr vielleicht morgen.
© Petra-Josephine