Ein Ausflug und Wochenende bei Tante Monika - Teil 4/5
Ausflug zu Tante Monika Teil4
Sie saßen alle gemeinsam, gemütlich am Frühstückstisch und planten den Tag. Da sie noch nichts weiter vor hatten, durfte Lena sich etwas wünschen. Freude stieg in ihr auf und es wirbelte in ihrem kleinen Kopf. Ja Wünsche hat sie viele, doch welchen möchte sie heute verwirklichen. In die Schwimmhalle waren sie schon lange nicht gewesen und auch in den Tierpark würde sie gerne einmal wieder gehen. Tante Monika hatte vor kurzen ein Baby bekommen, das reizte sie auch sehr. Es dauert eine ganz Weile, bis sie sich entschieden hatte.
„Ich würde gerne Tante Monika besuchen, wenn sie zu Hause ist. Geht das?“ Wirft sie der Mama einen fragenden Blick nach. Diese nimmt das Telefon und wählt die Nummer von Tante Monika durch, das kleine Herz von Lena fängt an zu pochen, so aufgeregt ist sie auf einmal. Sie kann es kaum erwarten, ob ihr Wunsch in Erfüllung ging, voller Spannung wartet sie geduldig ohne zu drängeln, obwohl sie es gerne getan hätte. Sie beobachtet genau ihre Mutti, denn in ihrem Gesicht kann sie gut lesen. Sie haben beide ein sehr gutes Verhältnis. Da sieht sie etwas Enttäuschendes, in Muttis Gesicht und fragt gleich nach. Die Mutti hatte noch kein einziges Wort gesprochen. „Es ist besetzt Lena, wir versuchen es in 5 Minuten noch mal, ok?“ In der Zwischenzeit räumen wir den Tisch ab. Damit ist Lena gleich einverstanden, somit wird das Warten nicht so anstrengend für sie, die Zeit vergeht schneller.
Wieder wählt die Mutter durch, ihr Kopf nicken verrät, dass es jetzt wohl nicht mehr besetzt ist. Sie fragt Tante Monika, ob es recht wäre, dass sie heute mit Lena zu Besuch kommen, auch ob das Baby gesund ist. Tante Monika freute sich gleich und dankt für den Anruf.
Lena hatte schon vor Tagen, für die Tante ein Bild gemalt und geht schnell in ihr Kinderzimmer um es zu holen. Vater holt in der Zwischenzeit schon das Auto aus der Garage. Als er ins Zimmer tritt sagte er: „Wir müssten noch schnell tanken fahren.“ Mutter antwortete: „Da kannst du mich ja an der Ecke beim Blumenladen raus lassen und ich hole noch ein kleines buntes Sträußchen.“ Lenas Augen strahlten, „darf ich das auch schenken?“ „Natürlich mein Schatz.“ antwortet sie.
Dann geht es endlich los. sie müssen fast eine Stunde mit dem Auto fahren. Die Tante Monika wohnt am Stadtrand in einem schönen kleinen Häuschen. Vater sagt: „Wir werden nicht klingeln, sondern lieber an die Tür klopfen, damit wir das Baby nicht erschrecken.“ So klopft er vorsichtig an die Tür und Tante Monika hat es sogar gehört, weil sie gerade im Flur ist. „Warum klingelt ihr nicht?“, fragte sie gleich. Wir wollen das Baby nicht erschrecken, antwortet Lena. „Wenn ihr kein Sturmklingeln veranstaltet, ist das ok, wenn ihr klingelt. Ich möchte es nicht verwöhnen“, sagt Tante Monika. „Es soll so aufwachsen wie man sich auch normal bewegt. Also Lena du brauchst nicht flüstern, kannst ganz normal sprechen.“ Sie schaut lachend zu Lena, die sich schon sehnsüchtig im Zimmer umschaut, um den Wagen zu erspähen, wo es liegt, damit sie es nun endlich betrachten kann. „Das kleine Mädchen, Baby Sophia, komm ich zeige es dir, es ist im Kinderzimmer.“ Leise öffnet Tante Monika die Tür und sie beobachten es beide beim schlafen ein wenig.
Sophia ist schon fast drei Monate und die Tante sagt: „Wenn du möchtest, darfst du ihr nachher die Flasche geben, ich zeige dir, wie man du machst. Lenas Augen funkeln, sie hat es sich nicht träumen lassen, das zu dürfen, bei so einem kleinen Baby. Noch schläft sie, musst dich ein wenig gedulden. Du kannst ja so lange in den Garten gehen, wenn du magst.“ Dort steht die Schaukel auf die Lena so gern schaukelt. Sie genießt es ganz alleine, ausgiebig schaukeln zu dürfen.
Dann hört sie unüberhörbar das Babygeschrei. Sicher hat sie jetzt Hunger, denkt sich Lena und geht langsam ins Haus zurück.
Aus dem Kinderzimmer kommt ein seltsamer Geruch, Lena rümpft die Nase und schaut dennoch hinein. Da schmunzelt die Tante und sagt: „Ja manchmal ist er schon unangenehm dieser Geruch, aber das gehört dazu. Sie wickelt Sophie gerade, sie hat wohl eben ein großes Geschäft in die Windel gemacht. Kannst ihr gleich die Flasche geben, ich habe sie schon fertig. Gehe bitte noch deine Hände gründlich waschen, denn Sauberkeit ist immer angesagt, wenn man ein Baby anfasst.“ Ohne ein Wort ging Lena sich sofort waschen und zeigte ihrer Mutti dann die Hände: „Sind sie sauber genug?“ „Ja, du hast sie gründlich gewaschen, sind ja fast rot.“ Lena lächelt zufrieden, nun darf ich das Baby füttern, sie freut sich. Behutsam hält sie ihren Arm so, wie Tante Monika es ihr gezeigt hat und hält dem Baby die Flasche entgegen. Es war ein wundervolles Bild, wie die beiden da nun vereint sind.
Stolz ist Lena, wirkt fast wie eine Mutti, so ernst nimmt sie es. Der wachsame Blick der Mama ließ sie auch nicht aus den Augen. Langsam wird die kleine Hand müde, und die Flasche neigt sich dadurch, „Kannst du noch Lena?“, fragt die Mama nach, denn zu viel Luft dürfen Babys nicht trinken. Schnell hebt Lena die Flasche wieder hoch und gibt acht, dass das Baby immer genug Milch im Sauger hat. Auf einmal hört es auf zu trinken, ganz erschrocken blickt Lena auf ihre Tante. „Es ist satt“, beruhigt sie Lena gleich und lächelt. „Jetzt ist es ganz wichtig, dass sie ein Bäuerchen macht, damit die Luft wieder aus dem Bauch kommt.“ Die Tante legt sich eine Windel über ihre Schulter und Sophia auf ihren Körper. Sanft streichelt sie ihr den Rücken, bis sie laut aufstößt. Sie wartet doch ein Weilchen, ob noch ein zweites Bäuerchen kommt. Dann folgt ein Schwall Milch auf die Windel. Die Tante lächelt und sagt: „So, nun ist sie fertig mit essen.“
Jede Mutter kennt ihr Kind ganz genau, und fühlt oftmals schon vorher, wenn es unruhig wird. Das ihm etwas fehlt oder vielleicht ein Bäuerchen noch quer liegt. Sie hört schon manchmal am Klang des Weinens, Wimmerns, was es hat.
Lena sagt: „Danke Tante Monika, das war heute mein schönstes Erlebnis.“ Die Tante antwortet: „Du bist sehr liebevoll mit Sophia umgegangen, kannst gerne wieder einmal kommen. Ich habe viel Freude verspürt, euch beide zuzuschauen.“ Sie strahlt, als sie es aussprach, schaut gleichzeitig auf Lenas Eltern. „Wollt ihr übernächste Woche Lena mal übers Wochenende vorbeibringen? Ich denke da haben wir alle etwas davon.“ Lenas Augen gehen sofort zu Vatis und Muttis Gesicht und warten die Antwort ab. Wie sollen sie auch antworten, denn sie sehen, wie sehr sich die Kleine in das Baby verliebt hat. Die Mutti antwortete: „Lena, wenn nichts dazwischenkommt, darfst du gerne mal über Nacht hier bleiben. Solltest du erkältet sein, wie vor vier Wochen, ist es nicht so günstig, das verstehst du doch. Möchtest doch sicher nicht das Baby anstecken.“ „DANKE… DANKE…“, ruft Lena völlig begeistert und fast schon zu laut. Der Vater legt schnell seine Hand auf ihre Schulter und beruhigt sie, na dann hoffen wir mal, das ihr euch beide gesund fühlt. Er schaut auf die Uhr und nach außen durchs Fenster. „Ich denke wir müssen langsam aufbrechen und wieder heim fahren.“
Lena gibt schnell noch dem Baby und der Tante einen Dankeskuss. Ungern will sie hier wieder fort, es ist so wunderschön hier zu verweilen.
Im Auto bei der Rückfahrt, sprechen sie noch ein wenig von dem erlebten eben. Mutter sagt: „Du bist sehr liebevoll mit Sophia umgegangen, auch verantwortungsvoll. Bist ein richtig großes Mädchen.“ Lena freut sich und strahlt. „Bekomm ich nun auch ein Schwesterchen oder Brüderchen?“ Vater sprach: „Mutti hat mir von deinem Wunsch schon erzählt, wie gern du ein Geschwisterchen hättest, na mal sehen was sich da machen lässt.“ Und ihr könnt glauben, es war schon fast wie ein, ja du bekommst ein Schwesterchen oder Brüderchen. Es fühlt sich einfach wundervoll für Lena an, jene Hoffnung.
Ein Wochenende bei Tante Monika Teil 5
Die darauffolgenden vierzehn Tage, war nichts Aufregendes geschehen. Es lief alles wie gewohnt ab. Sie ging wieder gern zur Schule, die wieder begonnen hatte. Sie beobachtete genau ihre Umwelt. Sie wollte ja alles über die Liebe erfahren.
Heute war es so weit und sie durfte wieder zu Tante Monika mit dem keinem Baby Sophia. Der Papa von Sophia war nun auch da. Er arbeitete weit weg und hat wenig von seinem kleinen Baby. Er genoss es zu Hause zu sein und erfreute sich, das Lena mal länger zu Besuch weilte.
Das Wetter draußen war wie gemalt, einfach wundervoller Sonnenschein, nicht zu heiß und nicht zu kalt, passend für einen langen Spaziergang. Er fragte Lena, ob sie gemeinsam in den Tierpark gehen wollen. Ihr blieb fast der Atem stehen. Das hätte sie jetzt nicht erwartet, umso mehr freute sie sich darauf. Ohne zu überlegen antwortete sie mit einem freudigen ja. Na dann gehen wir gleich los, wenn Sophia frisch gewickelt und gefüttert ist. Der Tierpark war nicht weit entfernt von hier, sie brauchten nur 20 Minuten laufen.
Als sie dann alles fertig hatten und Sophia in ihrem Kinderwagen lag, schaute Tante Monika auf Lena und fragte ohne ein Wort zu sagen mit den Augen, ob sie ihn schieben möchte. Sofort faste Lena den Wagen mit ihren Händen an und versuchte ihn in Bewegung zu setzen, ohne Erfolg. Fragend schaute sie zu Ihr, sie lächelte und sprach: „ Wir müssen noch die Bremsen lösen, dann kannst du losfahren.“ Lenas Augen leuchteten, als seien zwei Kerzen darin angezündet. Sie durfte als erste gehen, kannte ja auch den Weg.
Als sie sich umdrehte musste sie lächeln, ganz verliebt liefen Ihr Onkel Klaus und ihre Tante Monika hinter ihr her. Sie genossen es beide, so eng umschlungen hinterher zu schlendern. In letzter Zeit konnten sie nicht mehr so umschlungen laufen, da sie ja den Kinderwagen bei sich hatten. Sie waren beide auch ganz stolze Eltern.
An den Bordsteinkanten ließ sich Lena gerne helfen. Es war ihr zu schwierig dort. Man sah es ihr an, dass sie viel Freude verspürte den Wagen schieben zu dürfen.
Da es ein wundervoller Tag war, waren viele Tiere draußen zu sehen. Die Affen liebte Lena besonders und sie setzten sich eine Weile auf die Bank um die Affen beobachten zu können. Im ersten Augenblick hatte sie es gar nicht gleich gesehen, doch dann rief sie: „Schaut mal dort ein Affenbaby, das klammert sich an die Mama fest und trank gerade?“ Suchend dreht sie sich um, um nach ihrer Tante zu sehen, die sich leise davon geschlichen hatte. Wo ist Tante Monika: „Fragt sie ihren Onkel Klaus“ Sie kommt gleich wieder mit einer kleinen Überraschung. Es dauerte auch nicht lange und sie kam um die Ecke. Irgendetwas hatte sie in ihrer Hand, Lena konnte es noch nicht gleich erkennen.
Möchtet ihr ein Eis essen? Solch eine Frage auch, meinte Onkel Klaus, du weißt doch, dass wir gerne Eis lutschen. Lena liebte besonders Vanilleeis und das hatte Tante Monika nicht vergessen. Sie brachte ihr, ihr Lieblingseis mit. Woher weißt du es, dass das mein Lieblingseis ist? Schaut Lena fragend auf ihre Tante. Weil ich dich lieb hab, habe ich es nicht vergessen.
Sie verweilten noch eine Weile auf die Bank bei den Affen, bis sie dann weiter gingen und den Heimweg antaten.
Es war schon spätgeworden und Lena durfte beim Baden des Babys zuschauen. Die Tante erlaubte ihr sogar die Ärmchen und Beine zu waschen. Sie hielt Ihr Baby fest in ihrer Hand. Ganz behutsam strich Lena mit den weichen Schwamm über die zarten kleinen Ärmchen und Beinchen.
Dann drehte die Tante das Baby in ihren Arm und wusch noch den Rücken. Legte es ins Badetuch und Lena musste lachen, als es da so eingewickelt dann da lag, wie ein kleiner Indianer. Es sah ja auch wirklich süß aus.
Die Tante erklärte Lena noch, das Babys ganz vorsichtig und in alle Fältchen abgetrocknet werden müssen, damit sie nicht Wund werden. Als Sophia dann wieder angezogen war, legte die Tante es dem Onkel Klaus in den Arm. Hm du riechst aber wieder gut meinte er. Sie haben nach dem baden immer so einen wundervollen Duft die Kleinen, bestätigte ihm auch die Tante Monika. Nun wollte es Lena auch wissen, was sie da meinen und ging ganz dicht mit ihrer kleinen Nase und roch an dem Baby. Auch ihr war es ein angenehmer Duft und sie roch gleich noch einmal daran. Der Onkel Klaus musste schmunzel und meinte: „Las mir auch noch etwas von Sophia übrig.“
Da rief die Tante schon aus der Küche, magst du mir helfen den Tisch zu decken Lena? Sie drehte sich sofort um und ging in die Küche. Nahm ohne zu fragen die Teller und Teegläser, die die Tante schon bereitgestellt hatte mit zum Esstisch. Liebevoll deckte sie mit ihren kleinen Händen den Abendbrottisch. Gemeinsam saßen sie dann alle zusammen und ließen den Abend langsam ausklingen. Lena brauchte keine extra Aufforderung, als sie den Tisch wieder abräumten. Sie half wortlos.
Lena durfte im Kinderzimmer auf die große Liege schlafen. Das Baby schlief mit dem Reisebett im Schlafzimmer der Eltern. Es war ganz ruhig und weinte kaum, es hatte sichtlich einen wundervollen Tag erlebt, so wie Lena auch.
Als Lena zugedeckt im Bett lag, kam der Onkel Klaus und fragte: „Ob er ihr eine Geschichte erzählen soll. Lena freute sich und hörte gespannt zu, doch es dauerte gar nicht lange und sie schlief Mitten in der Geschichte ein. Zwei Sätze sprach er noch um sicher zu gehen, das sie auch fest eingeschlafen ist und verließ leise lächelnd den Raum.
Zur Tante Monika meinte er noch, hoffentlich wird klein Sophia auch so liebevoll wie Lena es ist. Sie lächelte und antwortete: „ Jedes Kind ist etwas Besonderes auch deins mein Schatz“
Am nächsten Morgen als Lena erwachte, war der Frühstückstisch schon gedeckt. Der Duft der frischen Brötchen hatte sie offensichtlich geweckt. Vor ihr lag ein wundervoller Tag.
Bis sie am Abend dann von ihren Vater wieder abgeholt wurde. Schwer fiel es ihr schon hier Abschied zu nehmen. Sie haben sich auch wirklich alle gut verstanden. Du kannst uns gerne wieder einmal besuchen kommen, sagte Tante Monika zum Abschluss.
Wo ist Mutti fragte sie gleich nach. Ihr geht es heute nicht so gut, sie hat sich ein wenig hingelegt. Dann fuhren sie los und Lena winkte noch lange bis sie um die Kurve abgebogen sind. Ihre Augen wurden feucht, der Vati konnte es nicht sehen, denn er fuhr ja mit dem Auto. Sie schluchzte so leise das er es nicht hören konnte. Es waren auch wirklich wunderschöne Stunden die Lena hier erlebt hatte und ihr sicher unvergessen bleiben.
CC BY-NC-ND © 24.09.2012 Petra-Josephine