UN-AUS-GESPROCHEN

    UN-AUS-GESPROCHEN

    Eigentlich weiß ich gar nicht wo und wie ich anfangen soll. Es war ein Fernsehbeitrag den ich vor Kurzen durch Zufall mir ansah.


    Dort sprach einer über sein Leben und ich sagte im Stillen immer wieder DANKE, DANKE das du so offen darüber jetzt hier berichtest. Am liebsten hätte ich mich gleich an den PC gesetzt und all meine Gedanken notiert, jedoch die Vernunft siegte denn ich wusste das ich am morgen zeitig raus musste den mein Alltag war geplant.



    Was habe ich nicht alles schon für mich ausprobiert damit ich endlich dahinterkomme was es ist das mich unsichtbar verfolgt und immer wieder in Lagen bringt die ich nicht so ganz zu deuten weiß.



    Schon als Kleinkind gab es seltsame Erlebnisse, die mich prägten. So weit mir mein eigenes handeln bewusst wird. Kann ich aus heutiger Sicht auch sagen warum ich dass eine immer wieder tat. Sobald ich am Tisch beim essen saß und ein Thema aufgegriffen wurde, wo ich das Gefühl hatte nicht verstanden worden zu sein. Schnürte es meinen Mund zu ich konnte nichts mehr essen. Gingen dann die Gespräche weiter und es wurde auf mich eingeredet stand ich auf und ging ins Kinderzimmer schlug mein Kopf gegen die Wand. Bis ich mich wahr nehmen konnte. Es war keine Bestrafung, … es war die Suche nach mir selbst.



    In vielen Familien gibt es unausgesprochene Geheimnisse die bewahrt werden und unter dem Tisch in der Schublade versteckt sind in der Hoffnung, das sie keiner aufdeckt und ausspricht. Für die betroffenen war es eine ganz schwere Zeit sich selbst damit auseinander zu setzen daher wurde nie wieder darüber gesprochen.


    Das erste mal bin ich dem ein Stück näher gekommen, als wir in der Kur unseren Namen betrachtet haben. Ich brach in Tränen aus und wusste nicht warum, ich hatte das Gefühl das damit irgendwas verbunden ist was ich nicht deuten kann.



    Ich war so ungefähr zehn Jahre als ich das erste mal von unserem Familiengeheimnis erfuhr und gab dem eigentlich keine Bedeutung. Es beeinflusste keineswegs das was eh schon im Alltag war. Es ging ganz normal weiter. Die Eltern waren jedoch nicht ganz einverstanden, das wir es auf dieser Art erfahren haben, vielleicht hätten wir es sonst nie erfahren. Jedoch tut dies nun auch nichts zur Sachen.



    In der Kur vertraute ich mir einer Person an, die es sich geduldig anhörte und mir ein wundervolles Geschenk machte. Irgendwie ist man ja hilflos wenn man von Dingen erfährt die einer berichtet und eigentlich nicht weiß wie man diesen behilflich sein kann. Sie schrieb mir ein Brief den ich auf der Heimfahrt lesen konnte, in dem mein Name Josephine stand und es lag an mir ob ich ihn annehme oder ignoriere. Ich nahm es hin und für mich war es viel bedeutender das sie mir ihre Freundschaft schenkte. In diesem Jahr sind wir 10 Jahre befreundet und ich bin Dankbar das sie meine Worte nicht ignorierte sonder mich ein Stück zu mir selbst führte.
    Zwei Jahre später fing ich an zu schreiben in der Öffentlichkeit mit diesem meinen neuen Namen.



    Jedoch ist es mir nicht möglich das auszusprechen, was das Familiengeheimnis ist und dieses machte es mir auch so schwer diesen Weg zu gehen. Es ist ein Schicksalserlebnis welches weitere Verknüpfungen hat und somit bin auch ich in Verbindung damit. Ich möchte die schützen die es über sich ergehen lassen mussten.



    Ganz ehrlich mein Menschenverstand dachte so etwas gibt es nicht, das ist doch nur Humbug, das bildet man sich ein.


    Ich habe schon von Familienaufstellungen gehört jedoch habe ich selbst schon so viel durchgemacht, das ich mich dem entzogen habe. Ich denke irgendwie weiß ich da ich es auch so wahrnehme, wie jeder in unserer Familie, damit meine ich mein Elternhaus steht.



    Dieser Fernsehbeitrag berührte mich der wegen so sehr, da er mir die Bestätigung gab das es kein Humbug ist was ich die ganze Zeit tief in mir wahrgenommen habe.
    Dieses Familiengeheimnis liegt mit auf meinen Schultern durch den Namen den ich trage.
    Mein zweiter Name schenkte mir die Möglichkeit die Last ein wenig abzuschwächen.



    Schicksale gibt es so viele im Leben, der eine ist mehr der Andere weniger betroffen und jeder erlebt sie unterschiedlich in seiner Wirkung. Darum ist es so wertvoll dem Schicksal seine Harke zu zeigen. Es nicht einfach hinnehmen, sich irgendjemanden anvertrauen wenn es aus einem ausbricht.

     




    Ich wünsche euch Allen wundervolle Begegnungen die eurem Leben reich beschenken.



    Liebe Grüße eure Petra-Josephine

     

     

     

    CC BY-NC-ND © 06.02.2015 Petra-Josephine